Stärke 6,4
Erdbeben in Taiwan: 9 Tote, mehr als 250 Verletzte
Bei einem starken Erdbeben an der Ostküste Taiwans sind in der Nacht auf Mittwoch mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. 225 weitere seien verletzt worden, teilte die Regierung mit. Einige von ihnen befanden sich demnach in einem kritischen Zustand. Mehrere Menschen wurden noch unter Trümmern vermutet. Ein Hotel in der bei Touristen beliebten Hafenstadt Hualien war eingestürzt. Nach Behördenangaben hatte das Beben eine Stärke von 6,4.
Der Erdstoß habe sich um 23.50 Uhr Ortszeit (16.50 Uhr MEZ) rund 20 Kilometer nordöstlich von Hualien ereignet, teilte die US-Erdbebenwarte USGS mit. Das Marshal-Hotel in Hualien neigte sich durch das Beben zur Seite, Teile des Gebäudes brachen zusammen. Medienberichten zufolge waren 30 Menschen in dem Hotel eingeschlossen, andere hätten sich in Sicherheit bringen können.
Helfer aus allen Landesteilen unterwegs
Hualien ist eines der beliebtesten Touristenziele in Taiwan. Laut Feuerwehr stürzten mindestens vier Gebäude ein oder wurden beschädigt, darunter ein weiteres Hotel. Auf Fernsehbildern waren mit Trümmern übersäte Straßen zu sehen, auf Autobahnen bildeten sich Risse. Präsidentin Tsai Ing Wen erklärte, Helfer aus allen Landesteilen bereiteten sich auf Rettungsmaßnahmen vor. In einer Facebook-Liveübertragung waren bereits Helfer zu sehen, die sich vor dem Marshal-Hotel versammelten. Mit einem Kran wurden sie zu den höher gelegenen Stockwerken befördert, die sich in einem schiefen Winkel befanden.
Eines der Opfer, ein 66-jähriger Mann, wurde in einem Wohnhaus gefunden, wie der Feuer- und Rettungsdienst Taiwans mitteilte. Eine 60-jährige Frau starb im eingestürzten Erdgeschoß des Marshal Hotel, wo noch mindestens zwei weitere Menschen verschüttet seien. Zudem starben zwei Menschen in den Trümmern eines mehrstöckigen Wohnhauses.
Mehr als 40.000 Haushalte ohne Strom und Wasser
Insgesamt galten Mittwochfrüh noch 145 Menschen als vermisst, von denen einige unter Trümmern eingestürzter Häuser vermutet wurden. Die Rettungsarbeiten sind im vollen Gang. Auf Twitter verbreitete Fotos zeigten aufgerissene Straßen. Mehr als 40.000 Haushalte waren zeitweise ohne Strom oder Wasser.
Seit Tagen kleinere Beben registriert
In den vergangenen drei Tagen war die Gegend Berichten zufolge bereits von knapp hundert kleineren Beben erschüttert worden. Das Erdbeben in der Nacht auf Mittwoch ereignete sich fast genau zwei Jahre nach einem Erdstoß derselben Stärke in der südtaiwanischen Stadt Tainan. Damals kamen mehr als hundert Menschen ums Leben. Die meisten Opfer gab es in einem 16-stöckigen Wohngebäude, das auf die Seite stürzte. Viele Bewohner wurden verschüttet.
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