Eine lange Schlange bildete sich Montag beim Bürgerservice im Schloss Mirabell vor der Öffnung um 7.30 Uhr. Der Großteil war gekommen, um mit seiner Unterschrift ein deutliches Zeichen für ein totales Rauchverbot in der Gastronomie zu setzen: . Da ging das parallel dazu stattfindende Frauenvolksbegehren fast unter.
Die Gründe für das Anti-Raucher-Volksbegehren sind vielfältig. Den einen geht es um die Gesundheit, andere geben der Regierung die Schuld, einige wollen schlichtweg ohne den blauen Dunst ihr Essen genießen. Die „Krone“ machte sich ein Bild im Schloss Mirabell und war überrascht, welch Andrang dort herrschte. Häufig waren Wörter wie „Kasperltheater“ oder „Frechheit“ zu hören.
Am Donnerstag wurde das „Don’t Smoke“-Begehren für mehr Nichtraucherschutz in der Gastronomie und gegen die Pläne der schwarz-blauen Regierung eingeläutet. „Seitdem strömen die Salzburger nur so herein. Viel mehr unterstützen das Raucher- als das Frauenvolksbegehren“, erzählt Amtsleiter Johannes Greifeneder, dass immer wieder Probleme mit dem Computersystem auftauchen. „Es gibt nur einen Datenfluss aus Wien mit der Unterstützungserklärung. Alles geht viel zu schleppend. In der Früh kam es sogar zu einem Totalausfall“, bestätigt eine Magistratsmitarbeiterin. Bis zu drei Minuten pro Kandidat dauert der Prozess zum Ausfüllen.
"FPÖ hat sich ins Aus geschossen"
Die Wartezeit nahmen die verärgerten Bürger aber gerne auf sich. „Mir geht es um die Gesundheit. Nichtraucher müssen geschützt werden. Die FPÖ hat sich mit ihrem Anpreisen von direkter Demokratie ins eigene Aus geschossen“, sagt Miriam. Österreich sei für sie im Vergleich zu anderen Ländern viel zu weit hinten. Ein Herr wirft ein, dass der Staat uns alle davor schützt, 200 km/h auf der Autobahn zu fahren, aber nicht davor, sich dem Rauch von 200 Zigaretten auszusetzen.
Innerhalb von 72 Stunden sind mehr als 100.000 Unterstützungserklärungen eingelangt. Eine gesetzliche Frist zur Abhaltung ist übrigens nicht festgelegt.
Diese Salzburger sind strikt gegen das Rauchen
„Jeder soll rauchen wie er mag, aber nicht im Gasthaus. Im Gastgarten – ok“, erhofft sich Judith Schober, dass das Rauchverbot am 1. Mai doch kommt.
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