Neues Pädagogik-Paket

Volksschulzeugnisse: Zurück zu klassischen Noten

Österreich
02.05.2018 12:50

Gerade in Wien gelten Neue Mittelschulen als „Restschulen“, in denen sich lernschwache Kinder sammeln. Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) möchte das Niveau durch ein neues Pädagogik-Paket heben, etwa mit einer stärkeren Leistungsdifferenzierung. Die Zeugnisse in der Volksschule sollen ab dem Herbst 2019 außerdem wieder klassische Noten haben.

Einführung von Deutschförderklassen für Kinder ohne ausreichende Sprachkenntnisse, strengere Strafen für Schwänzer: Faßmann setzt gleich mehrere Akzente. Am Mittwoch präsentierte er sein neues Pädagogik-Paket, das ab dem Schuljahr 2019/20 umgesetzt werden soll. Vieles ist noch vage und muss erst genau ausgearbeitet werden.

Das neue Pädagogik-Paket von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) soll ab dem Schuljahr 2019/20 umgesetzt werden. (Bild: Kronen Zeitung/Reinhard Holl, APA/GEORG HOCHMUTH, krone.at-Grafik)
Das neue Pädagogik-Paket von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) soll ab dem Schuljahr 2019/20 umgesetzt werden.

Einheitlicher Katalog für Schulreifekriterien
So ist ein österreichweit einheitlicher Katalog für Schulreifekriterien vorgesehen. Da geht es darum, ob Kinder schon reif für die Volksschule sind oder noch eine Vorschule besuchen müssen. Getestet werden etwa die Feinmotorik und das Vorwissen über Zahlen. Derzeit sind die Unterschiede zwischen den Bundesländern groß: Während in der Steiermark nur ein Prozent der Kinder eine Vorschule besucht, sind es in Salzburg 24 Prozent.

(Bild: APA)

Ansturm auf AHS soll gebremst werden
 Einen einheitlichen Test („Talentecheck“) gibt es künftig verpflichtend in der dritten Klasse Volksschule. Das sei keine informelle Aufnahmeprüfung für das Gymnasium, wird betont, die Ergebnisse sollen Eltern aber Orientierung geben, welcher weitere Bildungsweg für ihre Kinder geeignet wäre. Derzeit versuchen gerade in den Städten viele Väter und Mütter, den Nachwuchs in eine AHS zu „pressen“.

Symbolbild (Bild: Peter Tomschi)
Symbolbild

Volksschulen: Verbale Beurteilung soll bleiben
Für große Aufregung hat bereits die Ankündigung gesorgt, dass es in der Volksschule wieder überall Noten im Zeugnis geben soll. Nun ist von einer Aufwertung der Ziffernnoten die Rede, die verbale Beurteilung soll aber bleiben. „Das Beste aus beiden Welten“ wird laut Klaus Riegler, Projektleiter im Ministerium, angestrebt.

Siebenteilige Notenskala in Neuen Mittelschulen wird überarbeitet
Überarbeitet wird auch die derzeit siebenteilige Notenskala in den Neuen Mittelschulen. Am Ende könnten dabei zwei Beurteilungsniveaus mit je fünfteiligen Notenskalen stehen (Standard bzw. AHS-Standard). Außerdem soll es ab der siebenten Schulstufe in Deutsch, Mathematik und der ersten lebenden Fremdsprache „Entwicklungsgruppen“ geben. Kürzungen sind beim „Teamteaching“, bei dem zwei Lehrer in der Klasse stehen, geplant. Die Finanzierung ist nur noch für das nächste Schuljahr fixiert.

Kronen Zeitung

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