Die SPÖ-Spitzen aus Wien, dem Burgenland und Niederösterreich haben dem Vorschlag der Wiener Grünen nach einer Citymaut eine klare Absage erteilt. „Ich kann versprechen, dass es keine Wiener Alleingänge geben wird“, teilte Bürgermeister Michael Ludwig - er hatte sich schon bisher skeptisch in der Causa gezeigt - nach einem Gespräch mit Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl und dem niederösterreichischen SPÖ-Landesobmann und Landesrat Franz Schnabl mit. Vielmehr brauche es „einen Schulterschluss in der Ostregion“.
Wien habe mit dem sukzessiven Ausbau des Angebots und insbesondere mit dem 365-Euro-Jahresticket den öffentlichen Verkehr attraktiviert. Nun müssten die „Zubringer“ von den beiden Bundesländern bestmöglich daran angebunden und dies kostentechnisch so gestaltet werden, dass die Bürger auch angeregt werden, umzusteigen, sagte Ludwig.
Schnabl kündigte an, er werde sich dafür einsetzen, „dass das 365-Euro-Jahresticket nicht nur in Wien, sondern bald auch in Niederösterreich zur Erfolgsgeschichte wird“. Als „gutes Zeichen für das Miteinander in der Ostregion“ bezeichnete auch Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) die Ankündigung des Wiener Bürgermeisters.
„Wir brauchen einen Schulterschluss“
Mehr als 150.000 Einpendler nach Wien kommen aus Niederösterreich und rund 50.000 Burgenländer pendeln täglich in ein anderes Bundesland, auch davon der Großteil nach Wien. Das sind 37 Prozent der Erwerbstätigen im Burgenland. „Wir brauchen einen Schulterschluss in der Ostregion zwischen Wien, Niederösterreich und dem Burgenland, der neue Belastungen verhindert und eine faire finanzielle Besserstellung für burgenländische Pendler ermöglicht“, so Landeshauptmann Niessl.
Kein „Aufbauen von Barrieren“
Diese „SPÖ-Ostachse“ bekannte sich zu bedarfsgerechten, leistbaren Öffis und gegen die Einführung einer Citymaut in Wien. „Natürlich ist es im Interesse aller Länder, die Menschen so gut als möglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln von A nach B zu bringen. Die Umwelt sowie der Stresspegel der Verkehrsteilnehmer werden dadurch massiv entlastet“. Die SPÖ stehe aber nicht für „das Aufbauen von Barrieren und das Errichten von Grenzhütten an der Wiener Stadtgrenze“, sondern setze auf sinnvolle, innovative Verkehrskonzepte und massive Anstrengungen zum steten Ausbau der Öffis, so die drei SPÖ-Politiker unisono.
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