„Die Drohungen aus Ankara führen nicht dazu, dass wir unsere Linie ändern. Die Bundesregierung kontrolliert jetzt - wir stellen Missstände in den Moscheen und diese Auslandsfinanzierung ab“, sagte Sebastian Kurz gleich zu Beginn des „Krone“-Talks: Österreich lasse sich von Attacken aus Ankara nicht einschüchtern. In unserer aktuellen #brennpunkt-Ausgabe (Highlights oben im Video, die ganze Sendung können Sie hier ansehen) kritisierte der ÖVP-Bundeskanzler auch seinen Vorgänger, SPÖ-Chef Christian Kern: „Er hat die Möglichkeiten des Rechtsstaates nicht genutzt.“
Kurz: „Da wurde viel zu lange zugesehen“
Kurz nach den auch international viel kommentierten Moscheen-Schließungen in Wien, Graz und Linz wollte Moderatorin Katia Wagner vom Kanzler wissen: „Wie viel Türkei braucht Österreich?“ Dazu Kurz: „Bei den Missständen wurde viel zu lang zugesehen.“ Und er kritisiert offen die Erdogan-Regierung: „Was wir sicher nicht wollen, ist ein EU-Beitritt der Türkei. Zusammenarbeit: Ja. Beitritt: Nein. Und wir wollen auch nicht, dass weitere Hunderte Millionen Euro von der EU als Annäherungshilfe in die Türkei fließen. Erdogan hat Zehntausende Menschen inhaftieren lassen - das geht nicht.“ Allerdings betonte der Kanzler: „Österreich hat keinerlei Interesse an einem bilateralen Konflikt.“
„Es wurden jene Einrichtungen geschlossen, in denen unser Glaube für die Politik missbraucht wurde“, kommentierte Birol Kilic, der Chef des Türkischen Kulturvereins. Und Brigadier Dr. Walter Feichtinger, Top-Experte der Landesverteidigungsakademie, mahnte ein „Abrüsten der Worte“ ein: „Wir sollten auf eine Entspannungssituation mit der Türkei hinarbeiten.
„Hohe Defizite“ bei der Integration
Im #brennpunkt überraschte auch die Analyse der Sektionschefin der Abteilung Integration im Außenministerium, Susanne Raab: „In Österreich leben 270.000 Menschen mit türkischem Migrationshintergrund. Und es ist tatsächlich so: Diese große Gruppe weist sehr hohe Defizite bei der Integration auf.“
Sämtliche Ausgaben des neuen Talk-Formats (jeden Mittwoch, 19.30 Uhr, auf krone.at und auf ATV) zum Nachsehen sowie Highlight-Videos finden Sie unter krone.at/brennpunkt.
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