Nachdem am Mittwoch im Wiener Gemeinderat der Untersuchungsausschuss zum Krankenhaus Nord seine Arbeit aufgenommen hat, um der Kostenexplosion beim Bau des Großspitals auf den Grund zu gehen, hat am Donnerstag Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) einen Bericht zu den dubiosen Vorgängen rund um das KH Nord vorgelegt. Daraus geht hervor, dass das Großspital im September 2019 den Vollbetrieb aufnehmen wird. Den Kostenrahmen bezifferte Hacker mit „maximal 1,41 Milliarden Euro“.
Hacker stellte am Donnerstag, einen Tag nach der konstitutionierenden Sitzung des U-Ausschusses, in Wien den Bericht vor, den er vor wenigen Wochen dem Krankenanstaltenverbund (KAV) erteilte. Darin wurden Ziele gesetzt, die sowohl die Baukosten als auch den Zeitplan betreffen. „Das KAV-Management hat nun die klare Vorgabe, die Kosten in Höhe von 1,34 Milliarden Euro nicht zu überschreiten. Entsprechend des Rechnungshofberichts habe ich den politischen Kostenrahmen mit 1,41 Milliarden Euro begrenzt. Das bedeutet, dass das Management für jeden Cent, der über der Zielvorgabe liegt, eine plausible Begründung braucht. Sonst wird eine Überschreitung von mir nicht akzeptiert. Der Vollbetrieb des Spitals wird spätestens im September 2019 erreicht sein - die Endabrechnung erfolgt 2020“, so Hacker.
Video: U-Ausschuss zu KH Nord startet
KH Nord ab September 2019 in Vollbetrieb
In der gemeinsamen Pressekonferenz Hackers mit der grünen Gesundheitssprecherin Birgit Meinhard Schiebel, den KAV-Vorstandsmitgliedern Evelyn Kölldorfer-Leitgeb und Herwig Wetzlinger und der Vorsitzenden der Hauptgruppe II in Gewerkschaft Younion, Susanne Jonak, wurde weiters erläutert, dass bis kommenden September ein detaillierter Übersiedelungsplan vorgelegt werden muss. Der „nächste Meilenstein“ sei die Baufertigstellungsanzeige bei der Baubehörde im Dezember. Dann folgt ein aktualisierter Kostenplan im Februar 2019. Im Juni 2019 beginnt die Besiedelung und im September erfolgt der Vollbetrieb, erläuterte der Stadtrat.
Derzeit wird „an der üblichen Mängelbehebung“ gearbeitet
Die eigentlichen Baumaßnahmen sind Hacker zufolge bereits abgeschlossen, derzeit werde „an der üblichen Mängelbehebung“ - der Rechnungshof hatte 8000 Baufehler kritisiert - gearbeitet. „Gegenwärtig erfolgt die Inneneinrichtung mit medizinischen Geräten, Betten, beweglichem Mobiliar usw.“, erklärte Herwig Wetzlinger. Zudem erfolgen derzeit die ersten technischen Probebetriebe - die in einem Hightech-Spital wie dem Krankenhaus Nord längere Zeit in Anspruch nehmen. Die technische Inbetriebnahme sei bis Dezember 2018 abgeschlossen.
„Besiedelung von Juni bis August 2019“
„Eine wichtige Voraussetzung, um das Krankenhaus Nord erfolgreich der Öffentlichkeit übergeben zu können, ist die Aufnahme des klinischen Betriebes, die bereits jetzt in intensiver Vorbereitung ist“, unterstrich Meinhard-Schiebel. „Laufend wird Personal aufgebaut. Seit dem 1. Quartal 2018 finden Schulungen zum künftigen Arbeitsplatz, zu Abläufen und Infrastruktur statt. Die Schulungen der Medizintechnik starten im Oktober, wenn die Geräteausstattung vollständig ist“, ergänzte Kölldorfer-Leitgeb. Im Mai 2019 könnten dann alle Vorbereitungen getroffen werden, dass von Juni bis August die Besiedelung stattfinden kann, sodass Ende September 2019 das Spital in Vollbetrieb geht. „Dann steht das modernste Spital Europas mit rund 800 Betten allen Wienerinnen und Wienern zur Verfügung“, schlossen Hacker und Meinhard-Schiebel.
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