SPÖ und Gewerkschaft lassen nicht locker, sondern formieren den Widerstand gegen den geplanten Zwölfstundentag immer vehementer. Mit Online-Kampagnen, einer Hotline, Betriebsversammlungen und Demonstrationen. Die Regierung gibt sich betont gelassen.
„Wann kommt mein Papa?“, fragt die SPÖ in einer neuen Kampagne gegen die 60-Stunden-Woche. Mit solch einer Arbeitszeit werde die Vereinbarkeit von Beruf und Familie unmöglich gemacht, so die Roten. Und sie fragen auch: „Wie oft kann eine Frau ablehnen, zwölf Stunden zu arbeiten, ohne ihren Job zu verlieren?“
In Betrieben organisiert die Gewerkschaft indes Versammlungen während der Arbeitszeit, am Samstag findet eine große Demo statt. Die Regierung kümmert all das wenig. Mit der Korrektur des Gesetzes und dem neuen Passus der Freiwilligkeit sieht die ÖVP-FPÖ-Koalition alles geregelt und auch keinen Grund mehr zum Widerstand.
SPÖ-Chef verteidigt ÖBB-Vergangenheit
Pikiert reagierte indes SPÖ-Chef Christian Kern am Montag auf den Spott der FPÖ, die mit den Zwölf-Stunden-Schichten bei den ÖBB die Arbeitszeitpläne der Regierung rechtfertigt. Die Freiheitlichen sinngemäß: Der SPÖ-Chef soll sich nicht aufpudeln. Kern, Bahnchef von 2010 bis 2016, verteidigte seine Vergangenheit. Bei den ÖBB habe man sich auf die Dienstpläne tage- oder sogar wochenlang vorher einstellen können.
Zudem basieren die ÖBB-Dienstpläne auf der Zustimmung des Betriebsrats. Und außerdem gab und gibt es bei den ÖBB auch keinen generellen Zwölfstundentag, so der SPÖ-Chef. Die Arbeitszeitpläne der Regierung seien hingegen ganz anders. Demnach könnten Zwölfstundentage künftig einfach angeordnet werden, ohne auf die Anliegen der Mitarbeiter Rücksicht zu nehmen.
Kronen Zeitung
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