Der Clinch zwischen ORF und FPÖ geht in die nächste Runde. Weil ORF-Redakteurin Patricia Pawlicki auf ihrer privaten Facebook-Seite ein Posting von SPÖ-Chef Christian Kern teilte, zog sie sich den Unmut der Regierungspartei zu. So kritisierte FPÖ-Mediensprecher Hans-Jörg Jenewein, die ORF-Redakteurin habe „einen Fake-News-Beitrag von SPÖ-Chef Kern zur Zusammenlegung der Sozialversicherungen geteilt“.
„Einige linke ORF-Redakteure verlieren offenbar ihre letzten Hemmungen, wenn es darum geht, die aktuelle Bundesregierung zu bekämpfen und die SPÖ zu unterstützen“, polterte Jenewein via Aussendung. Pawlicki sei herzlich eingeladen, „sich parteipolitisch zu engagieren, aber dies sicher nicht vom Redakteurssessel am Küniglberg aus“. Die FPÖ hatte in der Vergangenheit immer wieder (politische) Social-Media-Aktivitäten der ORF-Redakteure kritisiert.
So erklärte etwa Stiftungsratsvorsitzender Norbert Steger (FPÖ) dazu Ende Mai im #brennpunkt-Talk auf krone.at, die Redakteure würden sich „teilweise aufführen, als gehöre ihnen der ORF“.
Einen knappen Monat später sorgte eine neue Social-Media-Richtlinie für die ORF-Mitarbeiter für Aufregung. So sollen ORF-Mitarbeiter künftig „im Zweifel besser nichts sagen“, und auch auf „öffentliche Äußerungen und Kommentare in sozialen Medien, die als Zustimmung, Ablehnung oder Wertung von Äußerungen, Sympathie, Antipathie, Kritik und ,Polemik‘ gegenüber politischen Institutionen, deren Vertreter/innen oder Mitgliedern zu interpretieren sind“ verzichten.
Pawlicki: „Wollte nur Artikel teilen“
Die FPÖ fordert nun Konsequenzen „im Fall Pawlicki“: „Jetzt ist ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz gefordert, einerseits hier umgehend Stellung zu beziehen und andererseits seine bereits angekündigten Social-Media-Richtlinien endlich zur Umsetzung zu bringen“, so Jenenwein. Moderatorin Pawlicki („Hohes Haus“) schrieb dazu, sie habe lediglich den Artikel der Online-„Presse“ aus Kerns Posting teilen wollen, dann aber unabsichtlich den Beitrag des SPÖ-Chefs geteilt. Sie stehe aber zu dem Beitrag und lasse sich nicht durch die FPÖ einschüchtern, stellte die Moderatorin gegenüber krone.at klar.
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