Dramatische Szenen in der Nacht auf Sonntag im Wiener Bezirk Ottakring: Die Mieterin einer Wohnung eines Mehrparteienhauses hatte nach einem Streit mit ihrem Freund in den Räumlichkeiten gezündelt. Die Flammen breiteten sich rasch aus, das Stiegenhaus war nicht mehr passierbar - 30 Menschen waren daraufhin in dem Gebäude gefangen und eingeschlossen. Die Feuerwehr musste zum Großeinsatz ausrücken. Erst nach vier langen Stunden konnte „Brand aus“ gegeben werden.
Das Feuer war kurz nach Mitternacht in der Hasnerstraße ausgebrochen. Rasch breitete sich beißender Rauch aus, der das Stiegenhaus füllte und so den Mietern des Gebäudes eine Flucht unmöglich machte. Die Bewohner liefen daraufhin zu ihren Fenstern und riefen dort lautstark um Hilfe.
Rettung mit Fluchtfiltermasken
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte waren die Fenster sowie die Tür der Erdgeschoßwohnung, in der das Feuer ausgebrochen war, bereits durchgebrannt. Unter Atemschutz kämpften die Helfer gegen die Flammen und brachten die Mieter mit Fluchtfiltermasken aus dem Gebäude in Sicherheit. 14 Bewohner dürften eine leichte Rauchgasvergiftung erlitten haben, ins Krankenhaus musste aber niemand gebracht werden.
Nachbar: „In Wohnung nichts mehr gesehen“
„Ich bin gegen Mitternacht munter geworden, zufällig, und hab in meiner Wohnung nichts mehr gesehen“, berichtete ein Nachbar, der oberhalb der Brandwohnung lebt. Flammen hätten unterhalb bereits aus den Fenstern geschlagen, und auch im Stiegenhaus brannte es, als der Anrainer die Flucht ergriff. Schon öfter habe es Polizeieinsätze in der Wohnung unterhalb aufgrund von Streitigkeiten gegeben, schilderte er.
Mit Sprung aus Fenster gerettet
Unterdessen konnte die Polizei erste Hintergründe rund um den Brandausbruch ermitteln. Im Zuge der Befragung des 46 Jahre alten Bewohners der Brandwohnung stellte sich heraus, dass dieser zuvor mit seiner gleichaltrigen Freundin in einen heftigen Streit geraten war. Er sei danach zu Bett gegangen, während die Frau in der Küche geblieben sei. Als er aufwachte, habe die Wohnung bereits in Vollbrand gestanden, woraufhin er sich mit einem Sprung aus dem Fenster ins Freie gerettet habe. Seine Freundin war zu diesem Zeitpunkt bereits verschwunden.
Verdächtige in Lokal gefasst
Die mutmaßliche Brandstifterin konnte von der Polizei gegen 1.15 Uhr in einem Lokal auf der Ottakringer Straße von der Polizei festgenommen werden. In ihrer Handtasche fanden die Beamten Feuerzeugbenzin, das offenbar als Brandbeschleuniger fungiert hatte, so die Exekutive. Eine Vernehmung sei aufgrund der starken Alkoholisierung der Frau - sie hatte 2,22 Promille - noch nicht möglich gewesen. Die Brandermittlungsgruppe des Landeskriminalamts führt die Ermittlungen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.