Das erträumte Fußball-Wunder ist leider ausgeblieben. Sturm Graz hat nach dem 0:2 im Hinspiel in Amsterdam auch das Heimspiel gegen den internationalen Spitzenklub Ajax in der ausverkauften Merkur-Arena verloren. Beim 1:3 war man chancenlos. Die Holländer, bei den Maximilian Wöber eingewechselt wurde und einen herrlichen Assist leistete, hätten deutlich mehr Tore erzielen können. Nun geht es für Sturm in der dritten Runde der Europa-League-Quali weiter. Oben im Video sehen Sie die tolle Stimmung im Stadion.
Dundalk aus Irland oder Larnaka aus Zypern wird der nächste Gegner von Sturm Graz sein - nicht mehr auf dem Weg in die Champions League, sondern als vorletzte Hürde vor der Gruppenphase der Europa League. Denn gegen Ajax war kein Kraut gewachsen.
Die Tore für die Gäste erzielten Klaas Jan Huntelaar (39., 77.) und Dusan Tadic (48.), der Ehrentreffer der Gastgeber entsprang einem Eigentor (89.), wurde aber von den über 15.000 Fans frenetisch gefeiert.
Maresic rettete
Von der erhofften Sensation nach dem 0:2 im ersten Duell war Sturm weit entfernt. Ajax übernahm von Beginn an das Kommando und wurde erstmals in der fünften Minute gefährlich, als Dario Maresic bei einem Tadic-Schupfer dazwischengrätschte. Fünf Minuten später fand Huntelaar in Jörg Siebenhandl seinen Meister.
Der Grazer Goalie rettete in der 27. Minute neuerlich vor dem einschussbereiten Huntelaar, musste sich dem Ex-Schalke-Goalgetter dann aber in der 39. Minute doch geschlagen geben. Nach einer Flanke von David Neres nahm sich Huntelaar den Ball im Sechzehner mit der Brust herunter und traf den anschließenden Volley zwar nicht optimal, doch gut genug, um den Ball im langen Eck zu versenken.
Spätestens mit diesem Tor war es um die letzten Aufstiegshoffnungen des Vizemeisters geschehen, allerdings war Sturm schon davor gegen die technisch haushoch überlegenen Niederländer nur selten in die Gänge gekommen. Die einzige nennenswerte Torannäherung der Grazer vor dem 0:1 war ein Schlenzer von Stefan Hierländer deutlich über das Tor (24.), bei einem Weitschuss des ÖFB-Internationalen in der 45. Minute musste Tormann Onana eingreifen. Kurz davor hatte Siebenhandl vielversprechende Gelegenheiten von Neres und Huntelaar vereitelt.
Das nächste Gegentor
Knapp zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff fischte der Sturm-Keeper jedoch wieder das Spielgerät aus dem Netz. Nach einem Stanglpass von Noussair Mazraoui hatte Tadic keine Mühe, den Ball vom Fünfer im Tor unterzubringen. Die Gastgeber antworteten in der 50. Minute mit ihrer besten Chance im gesamten Spiel - nach Vorlage von Emeka Eze schoss der eingewechselte Markus Pink Goalie Onana aus kurzer Distanz an, wenige Sekunden danach donnerte Sandi Lovric den Ball weit neben das Ajax-Gehäuse.
In der Folge sahen die über 15.000 Zuschauer in der ausverkauften Merkur-Arena eine Partie mit Testspiel-Charakter für die Niederländer, bei denen Maximilian Wöber in der 75. Minute eingetauscht wurde. Rund zwei Minuten auf dem Platz, spielte der Ex-Rapidler einen Idealpass auf Huntelaar, der sich die Gelegenheit auf einen Doppelpack nicht entgehen ließ. Ein kurioses Eigentor von Onana, der einen Rückpass von Matthijs de Ligt ins eigene Tor lenkte, bedeutete nur noch Resultatskosmetik (89.).
Dem niederländischen Rekordmeister gelang damit nach dem Ausscheiden gegen Salzburg und Rapid wieder ein Aufstieg gegen eine österreichische Mannschaft. Sturm hingegen muss nun weiter auf die insgesamt vierte Champions-League-Teilnahme, die erste seit 2000/01, warten.
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