Wenn das Krankenhaus Nord eines Tages wirklich in Betrieb geht, wäre nach all den Pleiten wohl eine Party von der Größenordnung des Donauinselfests angebracht. Die NEOS empören sich über das Brandschutzkonzept der Klinik. Und die Wiener ÖVP geht auf Konfrontationskurs mit Stadtrat Peter Hacker (SPÖ).
„Das Brandschutzkonzept beim Krankenhaus hat die SPÖ-nahe Prüfstelle für Brandschutztechnik (PBST) gemacht. PBST verfügte während des Zeitpunkts der Konzepterstellung über keine Gewerbeberechtigung sowie Planungsbefugnis“, erklärt der designierte NEOS-Klubchef Christoph Wiederkehr.
Unterzeichnet wurde das Konzept übrigens von jemandem, der ein alter Bekannter in der KH-Nord-Welt ist: dem pensionierten stellvertretenden Leiter der MA 68.Jener Branddirektor, der mit 54 Jahren in Pension ging und dann das Brandschutz-Unternehmen gründete. Zu dem Thema sei allgemein angemerkt: Auf Seite 90 des Rechnungshofberichts ist zu lesen, dass die Brandschutzwände geradezu sinnlos waren, weil die Bauleitung darin keine brandschutzsicheren Elektro-Hohldosen eingebaut hatte.
„Baupolizei hat alles für richtig empfunden“
Vom Krankenanstaltenverbund heißt es dazu: „Der KAV hat das Architekturbüro Wimmer mit der Einholung der Baubewilligung und damit auch mit dem Thema Brandschutz beauftragt. Die Baupolizei hat alles geprüft, für richtig empfunden und aus diesem Grund die Baubewilligung erteilt. Es gibt gar keine eigene Brandschutzkonzession, das ist in der Ziviltechnikerbefugnis enthalten.“
ÖVP-Attacke: „Hacker kennt sich nicht aus“
Indes attackiert die ÖVP Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), der die gemütliche U-Kommission aus dem sommerlichen Dornröschenschlaf holen möchte. Der Ausschuss müsse die „Schlagzahl erhöhen“, sonst werde man nicht alles aufklären können. Die Gemeinderäte tagen alle zwei Wochen, jetzt gibt es überhaupt eine dreiwöchige Pause. Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec ist empört: „Hacker kennt sich nicht aus!“ Tausende Seiten seien zu lesen, das alles ginge sich sonst nicht aus. Einmal pro Woche wäre demnach zu viel, wie sie sagt.
Michael Pommer, Kronen Zeitung
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