Wolfgang Ambros gegen die FPÖ - nicht nur über das brisante Sommertheater der SPÖ wird im politischen Österreich aktuell hitzig diskutiert, sondern auch über die mutmaßlich von „braunen Haufen“ durchzogene Regierungspartei von Vizekanzler Heinz-Christian Strache. „Die Wahrheit wird man wohl noch sagen dürfen!“, poltern die einen, „Nestbeschmutzer!“, schreien die anderen. Immerhin: „Schifoan“ ist wieder in den Charts!
In einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ hatte Ambros (66), wie berichtet, „viele braune Haufen in der FPÖ“ geortet. Ihm werde „Angst und Bange“, wenn er daran denke, „was die österreichische Regierung in den nächsten drei Jahren noch so alles anstellen wird“. In der Folge war der Wiener Musiker und Träger des Großen Ehrenzeichens der Republik, der auch ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz in die Pflicht nahm, Ziel eines heftigen Gegenangriffs aus der FPÖ-Zentrale („abgehalfterter Musiker“) und angeblich auch Opfer wüster Beschimpfungen via E-Mail und Postkarten.
Manager Peter Fröstl richtete sich dazu sogar in einem offenen Brief an FPÖ-Chef Strache: Durch „das politische Wirken Ihresgleichen“ würden „Hass und Hetze einen Aufschwung erleben“. Doch auch Ambros selbst hat die Causa zu einem neuen Aufschwung verholfen.
„Challenge“ auf Social Media
Via Social Media wurde eine „#ambroschallenge“ gestartet - mit dem Ziel, durch möglichst viele Downloads seinen alten Hit „Schifoan“ (1979) auf Platz eins der heimischen iTunes-Charts zu pushen. Ein Ziel, das auch erreicht wurde und jeden Downloader einen „knappen Solidaritäts-Euro“ gekostet hat.
Inzwischen springen weitere Künstler auf diesen Sommer-Zug auf und stärken Ambros den Rücken, im Internet wird weiterhin untergriffig und bösartig „diskutiert“. Das verhaltene Versöhnungsangebot des FPÖ-Generalsekretärs, mit Ambros auf Gulasch und Bier zu gehen, schlug dieser aus.
Die politische Schneise, die sich mit den Flüchtlingsbewegungen 2015 und in weiterer Folge durch die Bundespräsidentschaftswahl 2016 durch Österreich zieht, wurde durch den launigen Sager des Austropop-Urgesteins Ambros ein weiteres Mal mehr als deutlich. Etwas Positives hat das Ganze aber: nämlich einen guten Grund, sich wieder einmal „Schifoan“ anzuhören - das geht auch ohne iTunes.
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