Blauer Dunst ist künftig auch im Pausenhof und Co. verboten. Eine entsprechende Anordnung des Bildungsministeriums schneite mitten in den Sommerferien herein.
Genau genommen gilt bereits seit 1. Juli eine Neuregelung des Rauchverbots an Schulen. Zur praktischen Anwendung kommt diese wohl erst im Herbst, wenn die Schulen nach den Sommerferien wieder ihre Pforten öffnen. Konkret verbietet eine Gesetzesänderung nicht mehr nur das Rauchen im Schulgebäude, sondern auf der gesamten Liegenschaft. Damit darf künftig zum Beispiel auch in Schulhöfen nicht mehr geraucht werden.
Sämtliche Ausnahmen, die die Schulen individuell per Hausordnung getroffen haben, werden damit außer Kraft gesetzt. Das Gesetz zielt auf Schüler und Lehrer gleichermaßen ab. Wer sich nicht daran hält, dem drohen Strafen. „Sowohl der Raucher/die Raucherin als auch die Schule begehen bei Missachtung des Rauchverbots eine Verwaltungsübertretung und können mit Geldstrafen bestraft werden“, heißt es im Erlass wortwörtlich. In den Bundesländern wird das Verbot weitgehend begrüßt - von Schülern, Eltern, Lehrern und Direktoren.
Elisabeth Meixner, Landesschulrätin Steiermark
„Wenn der Erlass vom Ministerium dahingehend formuliert ist, dass man auch im Areal nicht rauchen darf, dann ist das so umzusetzen. Ich werde das bei der Direktorentagung vor Schulbeginn zum großen Thema machen und befürworte dieses Rauchverbot, da ich finde, dass es der Auftrag an Erwachsene ist, Akzente in puncto Gesundheit bei Jugendlichen zu setzen.“
Gerhard Hopfgartner, Direktor, Kärnten
„Bei uns an der Schule gibt es schon seit Jahren keine Raucherzone im Innenhof mehr. Seither ist die Zahl der Raucher sowohl bei den Schülern als auch den Lehrern sehr zurückgegangen. Früher war es ja noch ganz normal, dass die Lehrer im Konferenzzimmer geraucht haben, das ist heute unvorstellbar, und ich finde das auch sehr positiv. Es hat einfach zur Bewusstseinsbildung beigetragen. Heute gibt es nur noch ganz wenige Raucher unter den Lehrern.“
Manfred Hinteregger, Angestellter, Kärnten
„Als Elternteil kann ich das Verbot nur begrüßen. Wobei ich glaube, dass die Kinderstube und der Umgang mit Freunden eine noch wichtigere Rolle spielen. Es muss schon im frühen Alter der Kinder zu Hause über das Problem gesprochen werden. Da darf es kein Tabuthema geben. Das bringt am Ende mehr als jedes Verbot und jedes Belehren.“
Michaela Joeris, Direktorin, Salzburg
„Wir sind sehr froh über eine klare Regelung, mit der wir im neuen Schuljahr starten. Bereits im Februar haben wir das absolute Rauchverbot den Schülern und Eltern kommuniziert. Das Rauchverbot wurde an unserer Berufsbildenden Höheren Schule gut angenommen. Der Raucherbereich auf dem Schulgelände wurde abgeschafft.“
Manfred Jordan, Direktor, Tirol
„Das Rauchverbot ist eine klare gesetzliche Vorgabe, an die wir uns so gut wie möglich zu halten haben. Aktuell werden bei uns die Bodenmarkierungen des ehemaligen Raucherhofes entfernt. Abgesehen davon halte ich das Verbot aber auch aus gesundheitspädagogischer und ökologischer Sicht für eine sehr gute Maßnahme.“
Sigrid Fritsch, Direktorin, Niederösterreich
„Nun gilt das Rauchverbot explizit und ausnahmslos auf der gesamten Schulliegenschaft. Also auch auf Freiflächen, was ich als absolut positiv bewerte, da neben dem gesundheitlichen Aspekt auch die Vorbildwirkung nicht zu unterschätzen ist. Jüngere Schüler sollen nicht durch ältere zum Rauchen angeregt werden.“
Josef Mayer, Direktor, Burgenland
„Unsere Schule ist schon lange rauchfrei. Bevor wir vor acht Jahren den Raucherhof aufgelassen haben, hatten ihn vorwiegend Mädchen frequentiert. Seit der Nikotinqualm auf dem gesamten Areal verbannt ist, hat sich bislang nur ein einziger Schüler nicht an die Regeln gehalten, woraufhin er abgemahnt wurde.“
Othmar Weißenböck, Direktor, Oberösterreich
„Bei uns gibt es das Thema Rauchen schon seit zehn Jahren nicht mehr. Die wenigen Lehrer, die rauchen, derzeit ist es eigentlich nur einer, halten es die Stunden in der Schule ohne Rauchen aus. Für die Jugendlichen ist das Rauchverbot eine Chance, da sie weniger in Versuchung geraten, der Gruppendruck sinkt, weil sie auf dem gesamten Schulgelände nicht mehr rauchen dürfen.“
Michaela Anwender, Lehrerin, Vorarlberg
„Im Sinne der Prävention und des Nichtraucherschutzes bin ich für ein generelles Rauchverbot an Schulen. Wo nicht geraucht werden darf, wird auch weniger geraucht. Was aus meiner Sicht noch fehlt, sind entsprechende Begleitmaßnahmen für Betroffene, wie zum Beispiel Angebote zur Raucherentwöhnung.“
Pia Breitwieser, Schülerin, Oberösterreich
„An meiner Schule gibt es das absolute Rauchverbot schon lange, und ich habe kein Problem damit. Eigentlich bin ich ziemlich froh darüber, in der Schule hat Rauchen keinen Platz.“
Anna-Katharina Schönberger, Berufsschülerin, Vorarlberg
„Ich finde das Verbot sehr gut, weil die ständigen Rauchpausen lästig sind, sie stören auch die Konzentration. Was noch fehlt, ist ein Zuckerverbot an Schulen. Zuckerhaltige Getränke sollten an Schulen nicht verkauft werden dürfen.“
Tim Hubmann, HAK-Schüler, Steiermark
„Ich bin Sportler und spreche mich natürlich gegen das Rauchen aus. Ein striktes Rauchverbot an Schulen finde ich aber nicht gut. Rauchen ist ja eine Sucht, und das so einfach komplett zu unterbinden, ist schon sehr hart. Mein Vorschlag wäre, die Raucherhöfe an Schulen zu einer bestimmten Zeit für Raucher aufzumachen.“
Alexander Auer, Familienvater, Wien
„Das absolute Rauchverbot an Schulen finde ich super. Generell bin ich für ein allgemeines Verbot, sei es in Restaurants oder anderswo.“ Auch seine Töchter stimmen zu: „Wir verstehen nicht, wieso man überhaupt raucht. Rauchen schadet der Gesundheit, und mit dem Geld kann man sich etwas Anderes kaufen, etwas Sinnvolles.“
Sandra Schieder, Bundeslandredaktionen, Kronen Zeitung
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