Eine Woche nach ihrer Hochzeit in der Steiermark hat Außenministerin Karin Kneissl zum ersten Mal Stellung zu dem umstrittenen Besuch von Russlands Präsident Wladimir Putin bei den Feierlichkeiten bezogen. Die Aufregung versteht sie nicht - im Gegenteil. Dass die Bilder von dem hohen Besuch um die Welt gegangen seien, sei nichts als positiv für den heimischen Tourismus: „So sieht man, wie in Österreich eine Hochzeit gefeiert wird.“
Kneissl hatte ihrem Partner Wolfgang Meilinger bei traumhaftem Wetter in der Südsteiermark vergangenem Samstag das Jawort gegeben - mit feierte neben Bundeskanzler Sebastian Kurz und Vizekanzler Heinz-Christian Strache auch Putin, der mit der amtierenden Außenministerin sogar ein Tänzchen wagte. Nach einer Rede auf Deutsch verließ Putin die Gesellschaft nach etwa zwei Stunden zusammen mit Kurz wieder. Bilder und Videos des Besuchs bei der privaten Hochzeit gingen danach um die Welt.
Die Bilder zum Durchklicken:
Weitere Videos von der Hochzeit: Die Kutschenfahrt
Putin unterschreibt auf Kneissls Hochzeitsauto:
Kneissl: „War über Zusage überrascht“
Dass Putin tatsächlich der Einladung gefolgt sei, habe sie aber überrascht, sagte Kneissl weiter im Gespräch mit dem ORF-Radio. Bei dem Staatsbesuch im Juni hatte die Außenministerin dem Kreml-Chef kurzerhand eine Einladungskarte zu dem „als rein privat geplanten“ Fest überreicht. Die Zusage kam - wie bereits berichtet - noch innerhalb der angegebenen Rückmeldefrist, am 19. Juli.
Auch Putin hatte seinen Besuch erst vor wenigen Tagen als „streng privat“ verteidigt. Allerding gab er bei einer Pressekonferenz nach einer Unterredung mit seinem finnischen Amtskollegen Sauli Niinisto in Sotschi zu, dass während der Feierlichkeiten auch über Politik gesprochen wurde. „Trotz der Feier haben wir es geschafft, mit der Außenministerin und dem österreichischen Kanzler zu sprechen“, sagte der Kremlchef.
Ein Drittel sieht Umgang mit Putin kritisch
Unterdessen ergab eine Umfrage, dass 33 Prozent der Österreicher fordern, die österreichische Bundesregierung solle stärker auf Distanz zu Russlands Präsident Wladimir Putin gehen. Laut der vom Meinungsforschungsinstitut Unique research im Auftrag des Nachrichtenmagazins „profil“ durchgeführten Umfrage halten 46 Prozent das Verhältnis der Regierung zu Russlands Staatschef Putin für „gerade richtig“. Nur elf Prozent würden sich „ein besseres Verhältnis“ zu Putin wünschen. Zehn Prozent hatten keine Meinung.
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