Wenige Wochen nachdem er sich in einem deutschen Zeitungsinterview mit dem Sager, dort gäbe es „viele braune Haufen“, mit der FPÖ angelegt hat, politisiert Austropop-Barde Wolfgang Ambros erneut. Diesmal wettert er allerdings gegen die SPÖ. In einem Zeitungsinterview fragt er: „Wie kann man so eine bedeutende Bewegung so herunterwirtschaften, sie spalten und aus ihr einen verwahrlosten Haufen machen?“
Der Sager, der SPÖ-Chef Christian Kern zweifellos nicht sonderlich erfreuen wird, fiel im Gespräch mit meinbezirk.at. Auf den Shitstorm aus der FPÖ angesprochen, den Ambros mit seinem „braune Haufen“-Sager erzeugt hat, antwortete dieser, dass er sich bei keiner politischen Kraft ein Blatt vor den Mund nehme.
„Hätten die mich zum Beispiel nach dem Zustand der SPÖ gefragt, hätte ich auch meine Meinung gesagt“, sagt der 66-Jährige.
„Die Wirtin meint, dass es der Umgang mit Faymann war“
Und wie lautet Ambros‘ Meinung zur SPÖ nun? „Wie kann man so eine bedeutende Bewegung so herunterwirtschaften, sie spalten und aus ihr einen verwahrlosten Haufen machen? Wer schuld ist, weiß ich nicht. Die Wirtin Gertrud meint, dass es der Umgang mit Faymann war. Die Frau versteht mehr von Politik als viele andere“, erzählt der Barde.
Generell habe ihn die heftige Reaktion auf seine Kritik an der FPÖ im vorigen Interview verblüfft. Den Umgang der Medien mit seinem „braune Haufen“-Sager kritisiert der Künstler. „Ich habe von niemandem gehört, dass ich einen Stuss geredet hätte“, berichtet Ambros aus seinem privaten Umfeld. „Alle grüßen freundlich, ich habe nicht den Eindruck, dass jemand böse auf mich ist. Ich werde aber noch mit Leuten reden, die FPÖ wählen, und fragen, ob ich noch deren Freund bin.“
FPÖ-Schimpftirade gegen Ambros
Zumindest in der FPÖ-Chefetage dürfte das nicht mehr der Fall sein, immerhin kamen vonseiten des Generalsekretärs Christian Hafenecker nach Ambros‘ Interview heftige Angriffe. Eine später eilig ausgesprochene Entschuldigung und das Angebot, ihn auf ein Gulasch und ein Seidl Bier einzuladen, schlug der Sänger wütend aus. Er kenne Hafenecker ja nicht einmal, so Ambros.
Pikantes Detail: Während Ambros mit seinem ersten Interview in rechten Kreisen Wut und Missgunst auf sich zog, erfreuten sich die Ansichten des Barden bei linken Oppositionellen großer Popularität. Sie sorgten sogar dafür, dass der Ambros-Klassiker „Schifoan“ wieder in den Charts ist.
Ob sie den Künstler nach seiner SPÖ-Kritik weiter so bejubeln wie in den letzten Wochen, muss sich nun zeigen.
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