Die Regierung schafft die Lehre für Asylwerber ab und hat nun ihre Pläne dazu konkretisiert. Demnach soll das AMS keine neuen Asylwerber mehr zur Lehre zulassen. Hoffnung dürfen nur noch jene jungen Asylwerber haben, die bereits eine Lehre machen. Diese sollen ihre Ausbildung auch abschließen dürfen. Geprüft werden sollen außerdem auch die rechtlichen Möglichkeiten für jene, die schon einen negativen Asylbescheid in Händen halten, aber sich noch in Lehre befinden.
Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) verteidigte die Abschaffung der Lehre für Asylwerber am Montag damit, dass es in Österreich 8600 Asylberechtigte unter 25 Jahren gebe, die einen Job suchen. Die Regierung wolle daher „Initiativen und Programme für Asylberechtigte“ starten. Zudem soll die Rot-Weiß-Rot-Karte für Lehrlinge geöffnet werden. Über diese Zuwanderungskarte sollen Jugendliche aus Drittstaaten künftig legal nach Österreich einwandern dürfen.
Schramböck: „Nur jene, die wir brauchen“
„Es sollen jene zu uns kommen, die wir brauchen, und nicht jene, die zufällig zu uns kommen“, betonte Schramböck.
Kritik von SPÖ, NEOS und Liste Pilz
Kritik zu den Regierungsplänen hagelte es von zahlreichen Seiten. Für einen „falschen Ansatzpunkt“ hält das Vorhaben etwa Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ), der derzeit auch den Vorsitz der Landeshauptleutekonferenz innehat.
Die Bundesregierung trete „mit solchen Maßnahmen die Integrationswilligen in diesem Land mit Füßen“, ärgert sich auch NEOS-Wirtschaftssprecher Sepp Schellhorn. Die ÖVP habe „die gesamte Asyl- und Migrationspolitik den Freiheitlichen“ überlassen, meinte Alma Zadic, Integrationssprecherin der Liste Pilz.
Sandra Schieder und Manfred Schumi, Kronen Zeitung/krone.at
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