Haus zwangsversteigert
Zahnärzte-Ehepaar brachte Sohn und Tochter um
Nachdem am Freitag zwei verbrannte Kinderleichen in einem Einfamilienhaus im deutschen Bundesland Hessen gefunden wurden, hat sich nun herausgestellt, dass es sich bei den Hintergründen um eine unfassbare Familientragödie handelt. Die eigenen Eltern - ein Ärzte-Ehepaar - dürften die beiden Kinder umgebracht und versucht haben, Selbstmord zu begehen. Der Grund: ein Insolvenzverfahren. Das zwangsversteigerte Haus, in dem die Familie gelebt hatte, hätte am selben Tag seinem neuen Besitzer übergeben werden sollen.
Als die alarmierte Feuerwehr am Freitagmorgen um 7.20 Uhr zu dem Wohnhaus in Mörlenbach anrückt, schlagen den Helfern bereits Flammen entgegen. Kurze Zeit später finden sie im ersten Stock die beiden toten Kinder - ein zehnjähriges Mädchen und einen 13-jährigen Buben. Die Eltern hatten sich in der Garage eingeschlossen und saßen in einem VW Golf. Der Motor lief, aus dem Auspuff strömte giftiges Kohlenmonoxid. Dr. Werner H. und seine Frau Christiane, beide Zahnärzte, wollten sich das Leben nehmen.
Insolvenzverfahren führte Familie in den Ruin
Wie die „Bild“ berichtet, dürften Geldprobleme die Eltern zu solch einer grauenvollen Tat getrieben haben. Ende 2015 meldete H. Insolvenz an und schloss seine Praxis. Der Ferrari, der Porsche und auch das der Familie gehörende Boot seien plötzlich einfach weg gewesen, berichtete ein Nachbar der Zeitung.
„Haus hätte neuem Besitzer übergeben werden sollen“
Im April wurden das Haus und das 1320 Quadratmeter große Grundstück für 575.000 Euro zwangsversteigert. „Es hätte um 8 Uhr an den neuen Besitzer übergeben werden sollen“, so ein Insolvenzverwalter. Nur 40 Minuten bevor der neue Besitzer kommen sollte, wurde der Brand gelegt.
Ob die beiden Kinder geschlafen haben, während der Brand gelegt wurde, oder ob sie anders ums Leben kamen, müssen jetzt die Gerichtsmediziner herausfinden. Das Zahnärzte-Ehepaar befindet sich derzeit im Krankenhaus. Die Staatsanwaltschaft hat Haftbefehl wegen Mordes beantragt.
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