Unfall bei Girls Camp

Bundesheer-Boot kentert: 2 junge Frauen reanimiert

Österreich
01.09.2018 19:31

Auf der Donau bei Hainburg ist am Samstagvormittag ein Bundesheer-Boot gekentert. Neben der Mannschaft befanden sich auch mehrere junge Frauen an Bord, die im Zuge eines sogenannten Girls Camp Einblicke in den Soldatenberuf gewinnen wollten. „Zwei Opfer mussten in der Folge reanimiert werden“, teilte Michael Bauer vom Verteidigungsministerium mit.

Bei dem Unglück, das gegen 10 Uhr seinen Lauf nahm, gerieten gleich mehrere Passagiere unter das Boot. Bei dem folgenden Großeinsatz wurden zahlreichen Einsatzkräften der Feuerwehr sowie drei Notarzthubschrauber zur Unfallstelle im Bezirk Bruck a.d. Leitha beordert. Die Opfer - insgesamt befanden sich acht Teilnehmerinnen und fünf Soldaten an Bord - mussten zunächst von der Feuerwehr im Wasser lokalisiert werden, ehe mit der Erstversorgung begonnen werden konnte.

Per Heli ins Spital
Zwei junge Frauen - 18 und 22 Jahre alt - wurden erfolgreich reanimiert, ihr Zustand sei jedoch kritisch, so Bauer. Die Opfer seien von Notarzthubschraubern ins AKH und ins Wilhelminenspital in Wien geflogen worden. Weitere Bootspassagiere dürften sich selbst aus den Fluten an Land gerettet haben. „Der Rest der Mannschaft konnte sich auf eine kleine Insel oder auch ans Ufer der Donau retten“, sagte Feuerwehrsprecher Franz Resperger.

Dieses Pionier-Arbeitsboot des Bundesheeres kenterte auf der Donau. (Bild: Einsatzdoku.at)
Dieses Pionier-Arbeitsboot des Bundesheeres kenterte auf der Donau.
Insgesamt drei Helikopter wurden zur Unfallstelle beordert. (Bild: Einsatzdoku.at)
Insgesamt drei Helikopter wurden zur Unfallstelle beordert.

Im Rahmen der Girls-Camp-Veranstaltung waren insgesamt 26 junge Frauen in drei Pionier-Arbeitsbooten auf der Donau unterwegs, teilte Bauer mit. Zusätzlich habe es ein Rettungsboot gegeben. Das Rote Kreuz versorgte insgesamt 24 Personen. 22 wurden zur Nachkontrolle in umliegende Krankenhäuser gebracht. Da ganz in der Nähe der Unglücksstelle eine Feuerwehrübung stattfand, waren die Einsatzkräfte laut Resperger glücklicherweise besonders rasch zur Stelle. Der Rettungsdienst hatte u.a. zwei Notärzte, 25 Sanitäter und elf Fahrzeuge aufgeboten.

Ein Pionier-Arbeitsboot wie dieses ist auf der Donau gekentert. (Bild: Bundesheer/Gunter Pusch)
Ein Pionier-Arbeitsboot wie dieses ist auf der Donau gekentert.

„Wellenschlag“ als Ursache
„Was wir derzeit über die Unglücksursache wissen: Das Boot ist in eine Welle gefahren, die ins Boot geschwappt ist“, schrieb Oberst Bauer via Twitter. Das Boot habe sich dadurch langsam gesenkt und sei „abgeglitten“. „Der Steuermann war ein Unteroffizier. Sowohl er wie auch der Bugmann sind für dieses Boot ausgebildet“, so der Sprecher. Eine Untersuchungskommission des Bundesheeres hat am Samstagnachmittag ihre Arbeit aufgenommen.

Schnupperwochenende
Bei der Veranstaltung handelt es sich um ein Schnupperwochenende beim Bundesheer. Die Teilnahme ist ab einem Alter von 17 Jahren möglich. Die beiden mit dem Boot verunglückten Frauen waren im burgenländischen Bruckneudorf (Bezirk Neusiedl am See) „eingerückt“.

Das verunglückte Boot ist 8,5 Meter lang, 2,5 Meter breit und hat einen Tiefgang von einem halben Meter. Es ist laut dem Sprecher des Ministeriums 2,5 Tonnen schwer und wird von einem 260 PS-Motor betrieben. Zusätzlich verfügt es über Breitbandradar, GPS und Echolot. Die Boote seien 2015 beschafft worden. Alle Insassen hätten Schwimmwesten getragen. 

Die Donau musste in dem Abschnitt nach Vermissten abgesucht werden. (Bild: Einsatzdoku.at)
Die Donau musste in dem Abschnitt nach Vermissten abgesucht werden.
Mehrere Rettungsboote der Feuerwehr standen im Einsatz. (Bild: Einsatzdoku.at)
Mehrere Rettungsboote der Feuerwehr standen im Einsatz.

Mikl-Leitner bestellt „beste Genesungswünsche“
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sprach den Einsatzkräften am Nachmittag „ein von Herzen kommendes Dankeschön“ aus. An die beiden mit Notarzthubschraubern abtransportierten jungen Frauen richtete sie „die besten Genesungswünsche“ und fügte hinzu: „Unsere Gedanken gelten nun ihnen und ihren Familien.“

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