Der Parksheriff-Skandal zieht immer weitere Kreise: In der vergangenen Woche wurden zwei Mitarbeiter der Parkraumüberwachung MA 67 entlassen, weil sie Strafen storniert hatten. Am Mittwoch wurden weitere fünf Sheriffs suspendiert. Auch ein Bezirksrat der SPÖ ist in die Affäre involviert. Er trat noch am Mittwoch zurück. Bis zu 50 Beamte sollen mittlerweile auf der Liste der Verdächtigen stehen.
Was „Krone“-Leser länger wissen, ist jetzt offiziell: Die ersten Entlassungen waren nur die Spitze des Eisbergs. Jene Personalvertreterin, die Parkstrafen ihrer Tochter stornierte, war bei Weitem kein Einzelfall. Munter ließen Beamte Geldbußen von Familie und Freunden verschwinden. Laut einem Rathaus-Insider sollen intern bis zu 50 Beamte auf der Liste der Verdächtigen stehen.
Besonders brisant: Unter den fünf Parksheriffs, die am Mittwoch vom Dienst freigestellt wurden, war auch ein roter Bezirksrat aus der Brigittenau. Er trat noch am Mittwoch von allen seinen Funktionen zurück, bestätigt der SPÖ-Klub.
Kontrollen und Storno-Befugnisse verschärft
Weitere Ermittlungen der Polizei Wien laufen indes auf Hochtouren. Weißkapplern droht nicht nur die Entlassung, mittlerweile führt das Amt für Korruptionsprävention strafrechtliche Ermittlungen durch. Nach dem ersten Skandal prüfte die Polizei, wer noch Parkstrafen stornieren ließ, und stieß so auf neue Fälle. Um Missbrauch zu verhindern, werden künftig interne Kontrollen verschärft und die Storno-Befugnisse der Beamten eingeschränkt.
Maida Dedagic, Kronen Zeitung
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