Vater dankt Helfern

Rottweiler-Attacke: „Opa riss Maul von Hund auf“

Wien
13.09.2018 14:39

Als am Montagabend der bullige Rottweiler über den kleinen Waris in Wien-Donaustadt herfiel, brach für die ursprünglich aus Indien stammende Familie eine Welt zusammen. Wie berichtet, riss sich der Hund von der Leine seiner betrunkenen Besitzerin los und attackierte den Einjährigen. „Der Opa war dabei und riss mit bloßen Händen das Maul des Hundes auf, um den Kopf seines Enkels zu befreien“, so der erschütterte Vater Raman C. (25) im Interview mit der „Krone“. Stadträtin Ulli Sima von der SPÖ zeigte sich in einem Statement schockiert von der Verantwortungslosigkeit des Hundehalters.

Der kleine Waris wurde nur 17 Monate alt. Nach dem Rottweilerangriff starb er im Donauspital. (Bild: Florian Hitz, Peter Tomschi, krone.at-Grafik)
Der kleine Waris wurde nur 17 Monate alt. Nach dem Rottweilerangriff starb er im Donauspital.

„Krone“: Herr C., als das Drama passierte, steuerten Sie gerade eine U-Bahn durch Wien. Was ging in Ihnen vor?
Raman C.: Ich sah acht Anrufe, und als ich am Wendepunkt kurz zurückrief, hörte ich nur Schreie. Ich musste da noch alle Stationen abfahren, weil ich die U2 ja nicht stehen lassen kann. Es war aber kurz vor Dienstende, und ich fuhr dann sofort heim.

Was war, als Sie eintrafen?
Mein Vater war überströmt vom Blut meines lebensgefährlich verletzten Sohnes. Auch meine Frau hat sich selbst schwer verletzt, als sie zu Waris eilte. Ich dachte, ich kippe um, aber wusste, dass ich ganz stark für ihn sein muss. Ich wischte sogar noch sein Blut von der Straße.

(Bild: krone.tv, krone.at-Grafik)

Und dann?
Ich fuhr mit der Rettung mit ins Donauspital, wo jetzt die Ärzte weiter um sein Leben kämpfen. Der Hundebiss war so fürchterlich, dass sich die Zähne in den Kopf gebohrt hatten und die ganze Haut vom Auge bis zum Hinterkopf weggerissen wurde. Waris ist im künstlichen Koma, auf 35 Grad gekühlt, an alle Maschinen angeschlossen, bis die Infektionsgefahr gebannt ist. Ich sitze, so oft es erlaubt ist, bei ihm und küsse seine Hand. Reden dürfen wir nicht, weil sonst seine Hirnaktivität steigen würde. Ich möchte von ganzem Herzen allen danken, die uns helfen und uns unterstützen.

Stadträtin prangert verantwortungsloses Verhalten an
Ulli Sima, SPÖ-Stadträtin in Wien, meinte zu dem „schrecklichen Vorfall“, dass es jedenfalls „verantwortungslos“ sei, alkoholisiert mit einem solchen Hund auf der Straße unterwegs zu sein. Man werde sich die Sachlage genau anschauen und alles unternehmen, „was irgendeinen Sinn macht“. Das Gesetz sei auch bereits mehrfach verschärft worden, um die Menschen in der Stadt zu schützen.

Ulli Sima (Bild: APA/Roland Schlager)
Ulli Sima

Florian Hitz, Kronen Zeitung

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