Attacke auf Kleinkind

Stadt Wien prüft Alkolimit für Listenhundehalter

Wien
18.09.2018 11:58

Nachdem in Wien-Donaustadt ein Rottweiler ein kleines Kind angegriffen und lebensgefährlich verletzt hat, prüft die Stadt nun eine Verschärfung des Tierhaltegesetzes. Nach Angaben der zuständigen Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) werde überlegt, ein Alkolimit für Besitzer von Listenhunden einzuführen. Im Gespräch ist derzeit eine 0,5-Promille-Grenze, wie es sie auch für Autofahrer gibt.

„Eigentlich steht ein solches Verbot jetzt schon im Gesetz“, erläuterte die Ressortchefin. Denn die Haltung des Tieres habe so zu erfolgen, dass niemand gefährdet werde. Damit sei schon jetzt nicht gestattet, betrunken mit einem solchen Hund unterwegs zu sein. Nun sei geplant, das noch detaillierter auszuführen, was etwa Kontrollen erleichtern würde.

„Wäre für sehr strenge Bestrafung“
Konkrete Details dazu gibt es noch nicht, diese würden erst noch diskutiert, hieß es weiter. Ihren Wunsch nach deutlichen Konsequenzen ließ Sima dennoch durchblicken: „Ich wäre für eine sehr strenge Bestrafung.“ Möglich sei etwa, alkoholisierten Personen den (für gelistete Hunde nötigen, Anm.) Führschein - diesen machten in der Bundeshauptstadt insgesamt 6600 Personen - zu entziehen. Allerdings, so gab die Stadträtin zu bedenken, wäre damit auch die Abnahme des Hundes verbunden. Denn Personen ohne Erlaubnis dürfen mit diesen Tieren nicht unterwegs sein.

Nun sollen Gespräche etwa mit der Polizei und der Tierschutzombudsstelle folgen. Sima will die Verschärfung noch heuer vor Jahresende in den Landtag bringen, sagte sie. Auch sei nach Informationen der „Krone“ eine Beißkorbpflicht für gewisse Rassen angedacht.

Aktiv war die Stadt allerdings auch bisher schon, um in Sachen Hundeführschein die sprichwörtliche Spreu vom Weizen zu trennen. 2547 Anzeigen wurden seit dem Jahr 2010 eingebracht: Wer den Schein nicht mitführt, wird zuerst angezeigt, dann abgemahnt, danach wird der Hund abgenommen. Das war heuer bereits 18-mal der Fall. Bei Listenhunden geht es allerdings deutlich schneller. Sechs Vierbeiner wurden heuer bereits abgenommen.

1,4 Promille Alkohol im Blut
Wie berichtet, war vor knapp einer Woche der kleine Waris beim Spazierengehen mit seinen Großeltern von einem Rottweiler angegriffen worden. Der Hund war ohne Beißkorb mit seiner Besitzerin unterwegs, die zu diesem Zeitpunkt stark alkoholisiert war: Sie hatte laut Polizei 1,4 Promille intus.

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