Der ehemalige SPÖ-Chef und frühere Bundeskanzler Franz Vranitzky übt scharfe Kritik an der Art und Weise, wie sein Nachfolger Christian Kern (Videoreportage oben) von der Spitze der Sozialdemokraten abtritt.
„So kann man nicht abtreten“, stellt Vranitzky im Interview mit der „Tiroler Tageszeitung“ fest. Ihn erfasse ob der Vorgänge innerhalb der Partei „großes Entsetzen“.
Verschiebung des Parteitags „unvermeidlich“
Den Parteitag in den November zu verschieben, war für den 80-Jährigen „unvermeidbar“, schließlich sei es nicht möglich, „innerhalb von 48 Stunden einen neuen Vorsitzenden zu finden, der von einer breiten Basis unterstützt wird“.
Vranitzky fordert, dass das Selbstbewusstsein der Partei nun wiederhergestellt wird. Es brauche eine „klare Definition der Oppositionsarbeit“, die SPÖ müsse klar signalisieren, „dass nur sie eine echte Feuermauer gegen den Rechtsruck in Österreich ist“.
„Volle Konzentration auf Europawahl 2019“
Ein zweiter wichtiger Punkt ist für den Alt-Kanzler die EU-Wahl im Mai 2019. Kern trage nun „eine zentrale Mitverantwortung“, die „Kampagnenfähigkeit“ der Partei wiederherzustellen. Angesprochen auf die Art und Weise des Abgangs stellt er zwar fest, dass man persönliche Entscheidungen immer akzeptieren müsse, aber: „So kann man sich nicht verhalten.“
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