Die Rückkehr der Wölfe wird zur großen Bedrohung für die flächendeckende Almwirtschaft in Tirol. Viele Schafzüchter überlegen bereits auf den Almauftrieb zu verzichten, da sie ihre Tiere den Wölfen nicht hilflos aussetzen möchten. Es ist höchste Zeit zu handeln, der Tiroler Schafzuchtverband mit Obmann Michael Bacher und sein Vorstandskollege Christian Angerer übergaben eine Petition an NR Hermann Gahr (ÖVP). Dieser unterstützt die Forderungen und brachte sie ins Parlament ein.
Der Tiroler Schafzuchtverband vertritt 2000 Mitglieder und diese halten derzeit rund 70.000 Schafe. „Wir in Tirol leben von unseren schönen Almen und dem Fremdenverkehr. Wenn die Bauern aufhören ihre Tiere auf die Almen zu treiben, stehen Wanderer vor verwilderten Wiesen und der Tourismus würde einen enormen Schaden erleiden“, erklärt ÖVP-Nationalrat Hermann Gahr die Situation. Tierschutzorganisationen preisen immer wieder ein Miteinander von Wölfen und Weidtieren an und verweisen auf den Herdenschutz als ultimative Lösung für die Wolfsproblematik. „Gerade im alpinen Gebieten, wie bei uns Tirol, ist ein flächendeckender Herdenschutz unmöglich und unbezahlbar. Es geht hier um die Sicherheit und das Wohlbefinden unserer Schafe“, betont Michael Bacher.
Zäune sind keine Lösung
„Es ist nicht möglich alle Weideflächen einzuzäunen, da ein wolfssicherer Zaun mindestens zwei Meter hoch und einen Meter tief in der Erde verankert sein muss. Am besten ist es, wenn Zäune noch mit Strom gesichert sind. Jetzt sollen uns diese Tierfreunde einmal zeigen, wie man im Gebirge so einen wolfssicheren Zaun aufstellen soll. Außerdem sind Wölfe sehr intelligente Tiere, sie lernen schnell und überwinden auch diese Hindernisse. Es gibt somit keinen praktikablen Herdenschutz“, sagen Bacher und Bauernbund-Bezirksobmann Christian Angerer.
Wohl der Schafe steht im Mittelpunkt
Für die Tiroler Schafsbauern steht das Wohl ihrer Herden an erster Stelle. Gerade deshalb weißen die Bauern auch darauf hin, dass Tierschutz in erster Linie für Haus- und Nutztiere zu gelten hat: „Auf den Almen sind unserer Schafe den großen Beutegreifern hilflos ausgeliefert. Es ist nicht nur ein großer finanzieller, sondern vor allem ein emotionaler Schaden, wenn wir unsere gehetzten, verletzen und qualvoll getöteten Schafe finden. Wir ziehen unsere Tiere liebevoll auf und müssen dann tatenlos zusehen, wie ein Schaf nach dem anderen vom Wolf geholt wird. Durch die Ausbreitung der Wölfe gibt es einen nicht zu vereinbaren Konflikt zwischen Haus- Nutz- und Raubtieren. Die Zeit läuft gegen uns, wir müssen jetzt handeln“, bekräftigt Angerer. Hier kann man die Petion unterschreiben: Für ein wolffreies Tirol
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.