In der SPÖ geht es derzeit rund in Sachen Führungspersonal. Nachdem Ex-Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner Christian Kern ablöste, krempelt die Medizinerin jetzt die Parteispitze um. Thomas Drozda ist der neue alleinige SPÖ-Bundesgeschäftsführer, darauf hat sich der SPÖ-Vorstand am Dienstagnachmittag geeinigt. Er wurde allerdings mit acht Enthaltungen gewählt, erklärten mehrere Sitzungsteilnehmer im Anschluss. Rendi-Wagner sagte nach der Sitzung in einem kurzen Statement, dass Drozda „ihr volles Vertrauen genieße“.
Zuvor war bekannt geworden, dass Andreas Schieder seinen Posten als Klubobmann verlieren wird. Rendi-Wagner will dem Vernehmen nach den Klub selbst führen, der Posten des Obmanns ist damit nicht mehr vorhanden. Auch Bundesgeschäftsführer Max Lercher muss seinen Sessel räumen. Ihm folgt der ursprünglich als Schieder-Nachfolger gehandelte Thomas Drozda nach.
Rendi-Wagner selbst erklärte am Dienstagabend, sie sei bereit, „stark und geschlossen“ in die politische Konfrontation vor den anstehenden Wahlen zu gehen. „Wir werden immer für soziale Gerechtigkeit und einen fairen Leistungsbegriff stehen.“ Man werde die Menschen bei „ihren Wünschen und Ängsten abholen“: „So möchte ich Politik machen. Die Menschen sollen wissen, dass es die SPÖ ist, die es gut mit ihnen meint und ihre Ängste und Sorgen ernst nimmt.“
Drozda „genießt mein vollstes Vertrauen“
Zu den Personalrochaden sagte Rendi-Wagner: „Ich brauche an meiner Seite ein Team, dem ich vertrauen kann.“ Drozda, der die Bundesgeschäftsführung übernimmt, „genießt mein volles Vertrauen“. Andrea Brunner bleibt Stellvertreterin des Bundesgeschäftsführer. Die Ämtertrennung zwischen Klubobmann und Parteivorsitz werde aufgehoben, „um besser operativ tätig werden zu können“. Es sei nun Zeit, rasch nach vorne zu blicken: „Ich möchte rasch an die Arbeit gehen.“
Inhaltlich will Rendi-Wagner die SPÖ als moderne, progressive, weltoffene Partei positionieren, die sich nicht über den politischen Gegner definiere. Wichtig seien ihr Werte wie Gleichstellung von Mann und Frau, Rechtsstaat und Demokratie. Dass die SPÖ sie mit der Rolle der Vorsitzenden betraut, freut Rendi-Wagner, die die SPÖ ab sofort geschäftsführend führt, nach eigenem Bekunden sehr. Prophylaktisch versuchte Rendi-Wagner Zweifel zu zerstreuen, dass sie für die Politik nach erst eineinhalb Jahren in diesem Geschäft zu wenig Routine habe. Sie sei Ministerin gewesen, habe einen Wahlkampf bestritten und schließlich Oppositionspolitik gemacht: „Ich habe in dieser Zeit sehr viel gesehen.“
Video: Parteimitglied ist Rendi-Wagner übrigens erst seit sie Christian Kern als Gesundheitsministerin ins Boot holte.
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