„Der Nichtraucherschutz in Lokalen funktioniert in der Praxis überhaupt nicht“, klagt Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) an. Bei Raucherkontrollen in der Bundeshauptstadt hagelte es in diesem Jahr bereits 351 Anzeigen und 82 Organmandate von den Marktamt-Sheriffs. Für die Stadt Wien ist ein generelles Verbot die einzig sinnvolle Lösung.
Die wenigsten Wiener Lokale schaffen die Prüfung der Rauchersheriffs des städtischen Marktamtes. 82 Gastronomen wurden heuer Organmandate über 50 Euro ausgestellt, 351 Anzeigen gab es insgesamt. Für Wiederholungstäter und schwere Verstöße können die Strafgelder in den Tausenderbereich steigen.
„Räumliche Trennung nachweislich sinnlos“
Personal und Gäste rauchen unfreiwillig mit. „Eine räumliche Trennung zwischen Raucher- und Nichtraucherbereich ist nachweislich sinnlos, stehen die Türen doch meist offen oder sind undicht“, kritisiert Ulli Sima und macht damit auch mit den Rauchersheriffs für ein generelles Rauchverbot mobil. Gegen das Vorgehen von Türkis-Blau hatte die Stadt Wien bereits eine Verfassungsklage eingebracht.
„Es ist international eine Peinlichkeit, dass wir über dieses Thema überhaupt diskutieren müssen“, sagt Sima, und mobilisiert zur Teilnahme am Volksbegehren, das ab Montag unterschrieben werden kann. Sie wundert sich, dass FPÖ und ÖVP mit der jetzigen Regelung in den Spiegel schauen können: „In Österreich sterben im Schnitt drei Menschen pro Tag, weil andere rauchen.“
Maida Dedagic, Kronen Zeitung
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