Die SPÖ, die vor einem Jahr mit Christian Kern noch den Kanzler gestellt hatte, verliert bei den Beliebtheitswerten weiter an Boden. Nach Kerns ruhmlosem Abgang aus der Politik halten die Sozialdemokraten mittlerweile bei 26 Prozent und liegen ungefähr gleichauf mit der FPÖ (25%). Das geht aus einer Umfrage des am Montag erscheinenden Nachrichtenmagazins „profil“ hervor.
Die Rechnung für das Kern-Chaos bekommt vor allem die neue Parteichefin Pamela Rendi-Wagner präsentiert, die bei den Direktwahl-Werten noch schlechter abschneidet als ihr Vorgänger. Rendi-Wagner war am Montag einstimmig zur Klubobfrau der SPÖ, in der es weiter drunter und drüber geht, gewählt worden. Die Nachfolgerin von Kern übernahm auch die Agenden des bisherigen geschäftsführenden Klubchefs Andreas Schieder.
Kurz in Kanzlerfrage weiter klar voran
In der Kanzlerfrage hält ÖVP-Chef Sebastian Kurz die Konkurrenz auf Abstand. 33% der Befragten würden ihn einer Direktwahl zum Kanzler wählen, 34% würden die ÖVP wählen. Rendi-Wagner erreicht in der Kanzlerfrage 15%, Vorgänger Kern war im September noch auf 21% gekommen. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache liegt mit 12% weiter auf dem dritten Platz.
Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SPÖ und FPÖ
Während in der Sonntagsfrage die ÖVP weiterhin klar an erster Stelle liegt, liefern sich dahinter die SPÖ mit 26% (minus zwei Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat) und die FPÖ mit 25% - das ist er gleiche Wert wie im September - ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz zwei. Die Grünen kommen auf fünf Prozent (September: 4%), die NEOS auf 7% (wie auch im September), die Liste Pilz schafft zwei Prozent.
Großer Frust bei SPÖ-Wählern
Bei der Frage, ob sich ein Jahr nach der Nationalratswahl das Land zum Besseren oder zum Schlechteren verändert habe, gehen die Meinungen in der Bevölkerung auseinander: 28% äußern sich positiv, 34% konstatieren Verschlechterungen, 30% stellen keine Veränderungen fest. Der Rest (9%) hat dazu keine Meinung. Beträchtliche Unterschiede zeigen sich je nach politischer Ausrichtung: Wähler der Regierungsparteien finden mehrheitlich, das Land stehe heute besser da als vor einem Jahr (ÖVP-Wähler: 60%, FPÖ-Wähler: 58%). Bei den SPÖ-Wählern hingegen ist der Frust groß: 67% von ihnen stellen Verschlechterungen fest.
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