Die SPÖ versucht zwar, die Debatte um eine Volksabstimmung zum Rauchen für sich zu nutzen, tatsächlich aber sind die Roten weiterhin mit sich selbst beschäftigt. Und in der Partei brodelt es gewaltig. Vor der nächsten Sitzung der Gremien in der kommenden Woche mehrt sich der Protest gegen die abgesagte Parteireform. Nun wird hektisch nach einem Kompromiss gesucht.
Der neue Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda hat alle Hände voll zu tun. Er soll nun reparieren, was vergangene Woche auf dem Wiener Kahlenberg zerschlagen worden ist. Denn bei den roten Mitgliedern wächst der Unmut über das Kippen der Parteireform. Protestschreiben sind bereits in Umlauf, von offenem Widerstand bei der Sitzung des Gremiums am Donnerstag sowie beim Parteitag im November ist die Rede.
„Wir stehen unseren Mitgliedern im Wort“
Und auch in so manchem Bundesland wird Klartext gesprochen. So sagt etwa der steirische SPÖ-Chef Michael Schickhofer: „Wir stehen unseren Mitgliedern im Wort. Daher setzen wir die Öffnung, die Stärkung der Mitgliederrechte und die gesamte Modernisierung der Sozialdemokratie in der Steiermark in allen Punkten um.“ Für Schickhofer wäre dies auch auf Bundesebene beschlussreif, und er stellt klar: „Eine Verschiebung aller Punkte der Reform wird es mit uns nicht geben.“
Kompromiss als Lösung
Thomas Drozda bestätigt gegenüber der „Krone“ intensive Gespräche, etwa mit den Jugendorganisationen. Er habe daraus einen „gewissen Optimismus“ gewonnen, so der SPÖ-Geschäftsführer. Die Lösung dürfte wohl ein Kompromiss werden: Die Öffnung der Partei soll fortgesetzt, manche Teile der geplanten Reform dürften umgesetzt werden, andere hingegen werden verschoben.
Doris Vettermann, Kronen Zeitung
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