Euronet expandiert

US-Bankomatbetreiber: Gebühren und Anwaltsbriefe

Österreich
26.10.2018 06:00

Der Bankomatbetreiber Euronet verlangt in der Regel 1,95 Euro von Kunden, die Geld abheben. Seit dem Urteil des Höchstgerichts wird dies nicht mehr automatisch von der Hausbank übernommen. Gegen Geschäftspartner, die so ein Gerät nicht mehr wollen, geht Euronet nicht gerade zimperlich vor.

Die US-Firma Euronet betreibt in Europa rund 12.000 Bankomaten. Sehr viele sind in Osteuropa, auch in Deutschland, in Österreich sind es schon über 200 Geräten. Kunden müssen fürs Abheben eine Gebühr bezahlen. Nur in Österreich wurde diese bis vor Kurzem automatisch von den kartenausgebenden Banken übernommen.

Eine Bankomatkarte (Bild: KRONEN ZEITUNG)
Eine Bankomatkarte

Das hat der Verfassungsgerichtshof in einem Urteil aufgehoben, jetzt muss man bei Euronet in der Regel selber bezahlen. Die Gebühr fürs Abheben wird immer eingehoben, außer der Vertragspartner hat eigens vereinbart, dass nichts vom Kunden verlangt werden darf (zum Beispiel der Flughafen Wien). Das Netz an Automaten wurde in letzter Zeit stark ausgebaut (bei Postpartnern, Wiener Linien, Handelsbetrieben, Gastronomie, Apotheken usw.).

Euronet bald größter gebührenpflichtiger Drittanbieter mit?
Branchenkenner vermuten, dass Euronet bald der größte Betreiber von Bankomaten (mit Gebühren) in Österreich sein könnte. Denn der Konkurrent „First Data“ mit über tausend Geräten im Land, ebenfalls eine US-Firma, die zum Beispiel sämtliche Bankomaten der Bawag betreibt, steigt aus diesem Geschäftszweig aus und soll mit Euronet über einen Kauf verhandeln. Für diesen Fall würde die Zahl der Bankomaten mit Gebühren wohl sprunghaft steigen.

(Bild: APA/Georg Hochmuth)

Aus diesem Grund und auch wegen „technischer Probleme“, die es beim Abheben schon gab, wollen etliche Partner das Gerät wieder loswerden. Doch in einigen (der „Krone“ bekannten Fällen) flatterte dem Betrieb ein Brief vom Euronet-Anwalt ins Haus, der auf gültige Verträge verweist und mit Schadenersatzforderungen droht. Bei Euronet blieb eine Anfrage der „Krone“ zum Thema unbeantwortet.

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