In Wien flog im Vorjahr auf, dass Bundes- und Stadt-SPÖ in der Löwelstraße 18, Topadresse in der City, sehr günstig eingemietet sind, nämlich billiger als ein Gemeindebaumieter. Dass der Vermieter die Stadt Wien ist, führte zu Vorwürfen der Begünstigung, denen die Stadt mit dem Hinweis auf Altverträge konterte.
Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) dürfte diese Causa etwas stutzig gemacht haben. Er wollte wissen, ob das Land Oberösterreich irgendwo ähnlich günstige Altverträge hat.
Billige Campingplatze für JVP und SJ
Tatsächlich ist man fündig geworden - und das gleich doppelt in einer Art schwarz-rotem Proporz: Sowohl die Junge ÖVP als auch die Sozialistische Jugend haben zwei 99 Jahre laufende Pachtverträge aus den 60er-Jahren, sie zahlen für ihr Austria Camp am Mondsee (die JVP, siehe Plan) bzw. für ihr Eurocamp am Attersee (SJ), beides kleine Campingplätze mit Strandbad, nur symbolisch. Nämlich 10 Schilling oder 73 Cent pro Jahr. Ohne außerordentliches Kündigungsrecht.
Erst eine Einigung
LH Stelzer hat seine Landesverwaltung umgehend angewiesen, diese „Immobilienleichen im Keller“ (nicht sein Ausdruck) zu sanieren, nämlich auf ortsübliche Konditionen umzustellen. Mit der Jungen ÖVP ist man sich schon einig, sie zahlt künftig 5,50 Euro je Quadratmeter und Jahr. Mit der Sozialistischen Jugend ist man noch im Gespräch.
Übrigens: Auch der Landesrechnungshof ist im Zuge einer noch laufenden Prüfung auf diese zwei Altverträge gestoßen.
Werner Pöchinger, Kronen Zeitung/krone.at
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.