EU-Spitzenkandidat
Timmermans tritt für die Sozialdemokraten an
Vor einigen Wochen hatte sich noch Ex-SPÖ-Chef Christian Kern selbst ins Spiel gebracht, nun ist es fix: Die europäischen Sozialdemokraten werden mit dem Niederländer Frans Timmermans als Spitzenkandidat in die kommende EU-Parlamentswahl ziehen. Der Nominierung des EU-Kommissionsvizepräsidenten stehe nichts mehr im Wege, da der slowakische Sozialdemokrat Maros Sefcovic seine Kandidatur zurückgezogen habe, teilte die Sozialdemokratische Partei Europas am Montag in Brüssel mit.
Der 57-jährige Timmermans, dessen offizielle Kür im Dezember erfolgen wird, ist derzeit der Stellvertreter von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Nun strebt er dessen Nachfolge an. Die Spitzenkandidaten aus den großen europäischen Parteienfamilien rechnen sich Chancen aus, nach der Europawahl EU-Kommissionspräsident zu werden.
Juncker kandidiert nicht mehr
Dies war beim aktuellen Kommissionschef Juncker so, der bei der Wahl 2014 für die europäischen Konservativen ins Rennen gegangen war. Die EU-Staats- und Regierungschefs haben im Februar allerdings klargemacht, dass es bei der Personalie „keinen Automatismus“ gebe, und pochten auf ihr Vorschlagsrecht für die Kommissionsspitze. Juncker selbst will nicht mehr kandidieren.
Der Vorsitzende der sozialdemokratischen Fraktion im Europaparlament, Udo Bullmann, kündigte an, die Partei werde sich nun hinter Timmermans sammeln. Die Partei stehe für eine „pro-europäische Agenda, eine offene Gesellschaft, die Demokratie, den Respekt für die Grundwerte der EU und die Rechtsstaatlichkeit“.
EVP-Kandidat wird am Donnerstag bekannt gegeben
Die konservative EVP will ihren Spitzenkandidaten am Donnerstag in Helsinki küren: Bei der Europäischen Volkspartei treten der CSU-Politiker Manfred Weber und der ehemalige finnische Regierungschef Alexander Stubb gegeneinander an. Die Europawahl findet im kommenden Mai statt.
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