Rettungsschwimmer

Tiroler Duo ist mit allen Wassern gewaschen

Tirol
19.11.2018 10:12

Rudi und Anita sind Rettungsschwimmer aus Leidenschaft. Die beiden Tiroler nehmen zusammen mit zehn anderen Österreichern an der Rettungssport-WM in Australien teil.

Das klassische Hallenbad: feuchtwarme Luft, rutschige Böden und hallendes Kindergeschrei. Während die meisten schon nach etwa zwei Stunden die Flucht ergreifen, ist das Bad für Rudi Loferer (29) und Anita Stiller (24) wie ein zweites Zuhause. Egal wie viele Längen sie auf und ab schwimmen, das Strahlen in den Augen ist ungetrübt. Freitag begannen in Adelaide (Australien) die „Lifesaving World Championships“, bei denen sie zusammen mit zehn weiteren Österreichern ein Land vertreten, das gar nicht am Meer liegt.

(Bild: zeitungsfoto.at)

Reich wird man nicht
„Rettungsschwimmen als Sport ist in Österreich wenig verbreitet“, beklagt Rudi, gebürtiger Innsbrucker, „Im Rest der Welt ist es schon längst nicht mehr nur eine Freizeitaktivität. Es wird sogar überlegt, es in das Olympische Programm aufzunehmen“. Neben dem Sport ist er selbstständig tätig. Auch Anita, die gerade ihr Doktoratsstudium für Pharmazie macht, bedauert den geringen Stellenwert: „Es gilt bei uns als ehrenamtliche Tätigkeit, aber wirklich Geld verdienen kann man damit nicht.“ Trotzdem setzen sie sich als Kursleiter, Trainer, Bootsführer und bei der Innsbrucker Wasserrettung ein.

(Bild: zeitungsfoto.at)

Großes Engagement
Wenn man zusieht, mit welchem Engagement die beiden die Rettungspuppe auftauchen und an Land zerren, wird klar, dass es ihnen dabei nicht um Geld geht.

(Bild: zeitungsfoto.at)

In der Halle und im Meer
Bei den „Championships“ gibt es zwei wesentliche Kategorien: „Pool“, also im Becken, und „Ocean“, am Strand oder im Meer. Wie bereitet man sich auf so was hier in Tirol vor? „Schwierig“, gesteht Rudi ein, „wir haben ja keine Wellen. Unsere Stärke liegt definitiv bei den Beckendisziplinen.“ Die beiden üben etwa vier Mal die Woche im Hallenbad Höttinger Au. Aber das reicht nicht, erklärt Anita: „Man muss auch generell auf die Fitness achten. Ich gehe zum Beispiel regelmäßig laufen oder Rad fahren.“

Die schweren Rettungsflossen sind zwar kräftezehrend, dafür kann man darin aber viel schneller schwimmen. (Bild: zeitungsfoto.at)
Die schweren Rettungsflossen sind zwar kräftezehrend, dafür kann man darin aber viel schneller schwimmen.

Kompetenzen
Gekonnt flink wirft Anita der starren Rettungspuppe den Gurt um und schnallt ihn fest. „Beim Einhängen des Karabiners kann man am meisten Zeit verlieren“, erläutert Rudi. Doch sie wirken nicht einen Moment nervös, sondern stets zuversichtlich.

Landeshauptmann Günther Platter verabschiedete die beiden Sportler. (Bild: Land Tirol/Knabl)
Landeshauptmann Günther Platter verabschiedete die beiden Sportler.

Keiner schüchtert sie ein
„Wir wollen natürlich eine Medaille gewinnen, das ist auch nicht unrealistisch“, meint er optimistisch. Anita bejaht: „Man braucht schon starke Nerven, das ist uns beim letzten Mal zum Verhängnis geworden. Aber wir haben inzwischen an Erfahrung dazugewonnen und trainiert“. Keine 3988 Konkurrenten können das Tiroler Duo verunsichern.

Mirjana Mihajlovic, Kronen Zeitung

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