Nächster Ärger in der SPÖ: Nach der Debatte um das Gesetz für das Kopftuchverbot wird es in der SPÖ kurz vor dem Parteitag am Samstag nicht ruhiger. Zur Wahl zum Bundesparteivorstand stellt Wien beinahe idente Wahlvorschläge wie im Jahr 2016 - unter anderem die beiden Ex-Politikerinnen Renate Brauner und Sandra Frauenberger. Bei den Genossen sorgt das für Unmut. Da hilft auch die knappe Videobotschaft der designierten Parteichefin nichts mehr …
Es ist ein historischer Moment für die SPÖ: Am Samstag wählen 645 Delegierte mit Pamela Rendi-Wagner erstmals eine Frau an ihre Spitze. Auch der Bundesparteivorstand, bei dem Wien zwölf der 55 Mitglieder stellt, steht zur Wahl. Dort setzt die SPÖ allerdings auf alte Gesichter.
Nur zwei neue Namen aus Wien
Denn während das Team im Rathaus und in der Löwelstraße komplett umgebaut worden ist, bleibt der Wahlvorschlag für den Bundesparteivorstand beinahe ident wie im Jahr 2016: Alt-Bürgermeister Michael Häupl und die ehemalige Stadträtin Sonja Wehsely haben ihre politischen Funktionen zwar zurückgelegt, aber ihre Ex-Kollegen Renate Brauner, Sandra Frauenberger und Christian Oxonitsch sowie weitere sieben Mitglieder wollen weiterhin im bundesweiten Gremium vertreten sein. Lediglich zwei von zwölf Namen aus Wien sind neu.
Alt-Stadträte noch immer im Geschäft
Brauner und Frauenberger hatten nach ihrem Stadträte-Dasein schnell wieder schöne und gut bezahlte Jobs gefunden. Die Ex-Finanzstadträtin Brauner arbeitete zuletzt als „Bevollmächtigte der Stadt Wien für Daseinsvorsorge und Kommunalwirtschaft“. Der fragwürdige Posten, den die Wien Holding bezahlt, sorgte nicht nur bei der Opposition für Kritik. Ex-Gesundheitsstadträtin Frauenberger stürzte über den Energiekreis beim KH Nord und über viele andere Skandale. Zuletzt arbeitete sie in der Chefposition beim Dachverband der Wiener Sozialeinrichtungen.
Kein frischer Wind
Zum Unmut einiger Genossen, die „frischen Wind“ in der Partei vermissen. „Die Liste wurde vor dem Sommer einstimmig vom Wiener Ausschuss beschlossen“, kann Raphael Sternfeld, Sprecher der SPÖ-Landesorganisation, die Aufregung nicht nachvollziehen.
Kronen Zeitung/krone.at
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