Bald zum 3. Mal Vater

Strache: „Werde wickeln, baden & spazieren gehen“

Adabei
08.12.2018 06:00

Christkind oder Neujahrsbaby? Heinz-Christian Strache (49) und Ehefrau Philippa (31) erwarten ihr erstes Kind, einen Sohn. Ob er als Vater bei der Geburt dabei sein wird und danach das Rauchen aufgibt? Daheim jedenfalls hat sie die Hosen an.

Noch erinnert in der weitläufigen Wohnung der Straches am Stadtrand von Klosterneuburg mehr an die vor zwei Monaten unter reger publizistischer Anteilnahme verwichene italienische Dogge „Odi“ als an den freudig erwarteten Nachwuchs: Fressnapf in der Küche statt Babyflascherl. Im Wohnzimmer die Kiste mit den Spielsachen (für den Hund): „Sie hat eine tiefe Lücke bei uns hinterlassen“, betrauert die werdende Mama Philippa Strache.

Heinz-Christian Strache (49) und Ehefrau Philippa (31) erwarten demnächst ihren Sohn. Die „Krone“ besuchte sie daheim zum gemeinsamen Interview. (Bild: Reinhard Holl)
Heinz-Christian Strache (49) und Ehefrau Philippa (31) erwarten demnächst ihren Sohn. Die „Krone“ besuchte sie daheim zum gemeinsamen Interview.

Die unbändige Tierliebe hat der 31-jährigen Social-Media-Expertin der FPÖ ein Ehrenamt eingetragen: Sie ist offizielle „Bundes-Tierschutzbeauftragte“ (in dieser Funktion lädt sie am Sonntag ab 17 Uhr zum Benefiz-Pfötchen-Punsch ins alte AKH). Seit zwei Jahren ist die frühere SPÖ- und Team-Stronach-Mitarbeiterin und Ex-Moderatorin mit dem FPÖ-Chef verheiratet.

Im Eingangsbereich steht beim „Krone“-Besuch bereits der Kinderwagen, das Kinderzimmer ist aber noch nicht fertig, die Möbel werden erst dieser Tage geliefert. „Es könnte ein Christkind werden oder ein Neujahrsbaby“, rechnen die Straches. Die Mama in spe streicht über ihr immer noch winziges Bäuchlein und meint: „Ich lass alles in Ruhe auf mich zukommen.“ Ganz das Gegenteil zum Herrn Gemahl, wie Sie gleich lesen werden. Im Gegensatz zu ihm ist es aber ihr erstes Kind.

„Krone“: Sie werden demnächst zum dritten Mal Vater. Ist es diesmal anders als bei Ihren beiden großen Kindern aus erster Ehe, Heidi (17) und Tristan (15)? Was ist der Unterschied?
Heinz-Christian Strache: Natürlich bin ich sehr aufgeregt, jedoch freudig. Ich bin älter und reifer und dadurch bewusster. Wir wollen diese Zeit ganz intensiv erleben. Denn sie kommt nie mehr zurück. Man weiß ja auch, dass die ersten drei Jahre im Leben eines Kindes besonders wichtig sind. Darum will ich einen Papa-Monat machen.

War das Ihre Idee oder die Ihrer Frau?
Heinz-Christian: Ja, es ist mein Wunsch.
Philippa: Ich habe ihn bestärkt, weil ich finde, dass es wichtig ist, dass auch ein Mann mit starkem Namen einen Papa-Monat macht. Mich hat das ehrlich gesagt sehr geärgert, wie Ministerin Köstinger angefeindet wurde. Es ist unverständlich, warum eine Karenz für Regierungsmitglieder nicht geregelt ist.

Philippa und Heinz-Christian Strache in einem Interview mit der „Krone“ im Dezember 2018 in ihrer Villa in Klosterneuburg (Bild: Reinhard Holl)
Philippa und Heinz-Christian Strache in einem Interview mit der „Krone“ im Dezember 2018 in ihrer Villa in Klosterneuburg

Vielleicht, weil ein Regierungsamt so wichtig ist, dass man nicht von einer Karenz ausgeht?
Heinz-Christian: Politiker sind heute meist viel jünger als früher, und die Zeiten haben sich geändert. Da ich den Papa-Monat nicht offiziell nehmen kann, werde ich mein Gehalt in dieser Zeit spenden. Norbert Hofer wird mich in den vier Wochen vertreten, einzelne Termine werde ich natürlich wahrnehmen.
Es ergibt sich gut, dass unser Sohn zu Weihnachten auf die Welt kommen soll, da haben wir eine ruhige, besinnliche gemeinsame Zeit zwischen den Feiertagen. Ab 21. Dezember könnte es laut den Ärzten jederzeit der Fall sein.

Der Vizekanzler im Papa-Monat. Wie darf man sich das vorstellen? Mit Kinderwagerl im Park beim Fachsimpeln mit anderen Müttern?
Heinz-Christian (amüsiert): Ich werde wickeln, baden und mich beim Spazierengehen natürlich auch gerne mit anderen Eltern über Bäuerchen etc. unterhalten. Das sind ja wichtige Themen bei Babys. Aber meine Frau und unser Sohn werden der Mittelpunkt für mich sein.

Werden Sie bei der Geburt dabei sein?
Heinz-Christian: Bei meinen beiden Großen war ich dabei.
Philippa: Ich muss erst schauen, ob ich das will (lacht) und ob er für den Kreißsaal geeignet ist. Das werden wir spontan entscheiden.

(Bild: Reinhard Holl)

Wann ist es denn so weit? Wird es wirklich ein Christkind oder ein Neujahrsbaby?
Philippa: Neujahrsbaby wäre auch möglich. Das geht sich mit dem errechneten Termin aus. Aber vielleicht kommt er eher früher. Ich lasse alles in Ruhe auf mich zukommen. Ich hatte eine sehr schöne und unkomplizierte Schwangerschaft. Unser Sohn ist ein sehr ruhiges und bescheidenes Baby, ich konnte alles wie gewohnt weitermachen.

Waren Sie bei der Geburtsvorbereitung?
Heinz-Christian: Ich benötige so etwas nicht, und sie wollte nicht. Es war alles ganz normal.

Werden Sie jetzt zu rauchen aufhören, um Ihrem Sohn kein schlechtes Beispiel zu geben?
Philippa: Ich würde es mir für ihn wünschen. Bei diesem Thema wird meine Mama zur bösen Schwiegermutter.
Heinz-Christian (entgeistert): Wieso? Ich rauche ja nicht zu Hause und auch sicher nicht vor meinem Sohn! Er soll gänzlich davor geschützt werden.

Wie wird Ihr Sohn heißen?
Heinz-Christian: Das verraten wir noch nicht, aber ich weiß es schon.
Philippa: Ich habe ihm drei Namen zur Auswahl gegeben, und er durfte sich einen aussuchen. Aber sicher nicht Heinz oder Christian.

Klingt, als hätten Sie das Sagen.
Philippa (lacht): Ja, man sagt mir zuweilen, dass ich die Hosen anhabe.
Heinz-Christian (mischt sich ein): Wir führen eine gleichberechtigte Beziehung, aber ich höre grundsätzlich gern auf die richtigen Entscheidungen meiner Frau. Sie ist eine starke und selbstbewusste Frau und hat es nicht ganz einfach mit mir in meiner Situation.
Philippa: Mir war sehr bewusst, was auf mich zukommt, als ich mich auf unsere Beziehung eingelassen habe. Ich wusste, dass ich angefeindet werde, und ich mache auch immer alle Menschen - besonders um meine Tierschutzthemen - darauf aufmerksam, dass sie für Likes bei mir angefeindet werden können, wenn sie ganz euphorisch etwas posten wollen. Ich kann damit umgehen, ich habe eine großartige Familie und enge Freunde.

Sie über ihn: „Ich muss erst schauen, ob er Kreißsaal-tauglich ist.“ (Bild: Reinhard Holl)
Sie über ihn: „Ich muss erst schauen, ob er Kreißsaal-tauglich ist.“

Wie haben Sie einander überhaupt kennengelernt? Philippa war ja damals für die SPÖ tätig und danach auch noch beim Team Stronach?
Heinz-Christian (bestens gelaunt): Beim ersten Treffen war sie 19 und hat im Parlament gearbeitet. Wir haben kurz geplaudert. Irgendwann später einmal habe ich ihr ein Mail über Facebook geschrieben, auf das sie sieben Jahre nicht geantwortet hat. 2015 haben wir einander wieder getroffen. Es hat alles etwas länger gedauert, weil wir beide unsere Erfahrungen gemacht haben, da wird man vorsichtiger. Aber eines Tages war mir klar: Sie ist es und keine andere!
Philippa: Für die Liebe braucht man oft auch Mut.

Wie sieht der gemeinsame Alltag aus? Ist es nicht eigenartig, wenn man unter Dauerbewachung durch Sicherheitskräfte steht?
Philippa: Daran versuche ich gar nicht zu denken. Uns kommt im Alltag zugute, dass wir beide Nachteulen sind. Das Schönste ist, wenn er um 22 Uhr heimkommt, die Zeit gehört dann uns. Wir gehen selten vor 2 Uhr Früh ins Bett und führen eine sehr harmonische Beziehung. Jetzt fehlt uns halt die „Odi“, unser Hund. Es ist sehr ruhig geworden ohne sie. „Odi“ hat meine Schwangerschaft lang vor mir bemerkt: Sie ist mir nicht mehr hochgesprungen und hat immer ihren Kopf auf meinen Bauch gelegt. Ich dachte anfangs nur, sie wird halt alt.
Heinz-Christian (versucht sie aufzuheitern): Das Schnarchen fehlt mir! Früher hatte ich das stereo: meine Frau von rechts, „Odi“ von links.

Ein neuer Hund?
Heinz-Christian: Bei meiner Frau halte ich alles für möglich. Da kann es morgen schon sein, dass mir wieder ein neuer Hund freudig entgegenspringt.
Philippa: Die tiefe Lücke kann nur ein Hund füllen. Als zusätzliches Familienmitglied zu unserem Kind.

Wie nennen Sie Ihren Mann? Heinz-Christian?
Heinz-Christian (amüsiert): So nennt mich überhaupt niemand! Außer meiner Mutter, wenn sie streng erscheinen will.
Philippa: Ich nenne ihn Christian.

Heinz-Christian Strache mit Ehefrau Philippa (Bild: Roland Mühlanger / picturedesk.com)
Heinz-Christian Strache mit Ehefrau Philippa

Sie arbeiten als Pressereferentin und Social-Media-Expertin der FPÖ. In der Funktion haben Sie Ihren Mann zu Olympia nach Korea begleitet.
Heinz-Christian (unterbricht): Sie macht Grafiken, Texte, Fotos und Videos. Ich kann mich ja nicht selbst filmen. Und sie begleitet mich auch offiziell als meine Ehefrau.

Wer erledigt eigentlich den Haushalt?
Philippa: Wir machen das gemeinsam ohne Diskussionen. Und wir sind ohnehin beide extrem ordentlich.
Heinz-Christian: Sie kocht die guten Sachen, ich die einfachen.

Reden Sie daheim über Politik? Berät sie Sie?
Heinz-Christian: Ich binde sie in wahnsinnig viele Fragen ein und höre auf sie. Sie hat ein sehr gutes Gefühl. Ohne Sie würde mir ein wichtiger Teil meines Lebens fehlen. Sie ist die Hälfte meines Herzens und meiner Seele. Ich bin sehr dankbar, dass wir einander gefunden haben.

Philippa und Heinz-Christian Strache (Bild: APA/Gert Eggenberger)
Philippa und Heinz-Christian Strache

Wird im nächsten Jahr kirchlich geheiratet?
Heinz-Christian: Wir hatten es ja eigentlich schon geplant gehabt. Dann kam letztes Jahr die Wahl dazwischen. Jetzt sind im Mai EU-Wahlen. Dann machen wir das wahrscheinlich.

Vor einer Woche ist ein Buch über Ihren Mann erschienen: Vom Rebell zum Staatsmann. Haben Sie auf den 254 Seiten etwas über ihn erfahren, was Sie noch nicht wussten?
Philippa: Wir haben das Buch noch nicht ganz gelesen, werden das aber noch!
Heinz-Christian: Ich habe mich für viele Gespräche zur Verfügung gestellt, um eine Innensicht der Partei zu liefern.

Pflegen Sie beide privat auch Kontakt zu Sebastian Kurz und seiner Susanne? Hier auf dem Platz, an dem wir jetzt bei Ihnen sitzen, haben Sie vor einem Jahr die Koalition ausverhandelt.
Heinz-Christian (deutet: Ich saß hier und der Sebastian da drüben.): Es gibt immer wieder Treffen. Bei uns oder bei ihnen, oder wir gehen essen. Wir haben auch unsere Diskussionen, aber es ist wichtig, dass man respektvoll miteinander umgeht und sich grundsätzlich versteht.

Mit Christian Kern war das eher nicht der Fall.
Heinz-Christian (ausgelassen): Ja, auf die Flasche Rotwein warte ich heute noch, die er bei der Wette gegen mich verloren hat, weil er dachte, er würde länger Parteichef sein als ich. Jetzt ist er sogar der kürzeste Parteichef gewesen. Vielleicht könnte er durch die Kronen Zeitung einmal dezent daran erinnert werden: Wettschulden sind Ehrenschulden. Wie sagt man so schön: Einen guten Roten erkennt man im Abgang. Aber mit so einem schnellen Sieg hab‘ ich nicht gerechnet.

Edda Graf, Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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