Das Geschäft in Europa wird für den chinesischen Netzwerkausrüster Huawei schwerer. Der britische Telekomkonzern BT Group kündigte am Mittwoch an, die Ausrüstung des chinesischen Konzerns von den bereits existierenden 3G- wie auch 4G-Netzen zu entfernen und bei dem neuen Mobilfunkstandard 5G nahezu komplett auf Huawei zu verzichten.
Damit schließt sich der ehemalige britische Staatsmonopolist Australien und Neuseeland an. Beide Länder nutzen beim 5G-Aufbau keine Produkte von Huawei, weil sie Spionage der chinesischen Regierung befürchten. Der weltgrößte Netzwerkausrüster vor Ericsson und Nokia weist diese Vorwürfe zurück und betont, die Regierung in Peking habe keinen Einfluss auf die Geschäfte.
BT erklärte, die Ausrüstung von Huawei werde nun aus den Mobilfunknetzen entfernt. Der von BT 2016 übernommene Anbieter EE habe auf die Chinesen zurückgegriffen. Im Festnetz seien die Produkte von Huawei nie genutzt worden. Trotzdem arbeite man weiter mit Huawei an Innovationen und verwende die Ausrüstung außerhalb der Kernnetze, sagte ein BT-Sprecher. In der Regel kooperieren Telekomkonzerne mit mehreren Anbietern. So sind die Chinesen seit mehr als 17 Jahren in Großbritannien aktiv und haben einer scharfen Überwachung durch die Regierung und Geheimdienste zugestimmt.
Auch in Deutschland gibt es Bedenken bezüglich einer Zusammenarbeit mit Huawei. Hinter den Kulissen drängen einige Politiker, über einen Ausschluss des Konzerns beim 5G-Aufbau nachzudenken. Zudem soll dem „Wall Street Journal“ zufolge die US-Regierung Druck auf Unternehmen in verbündeten Ländern ausüben, Telekommunikationstechnik von Huawei zu meiden. In den USA sind die Chinesen bereits von den meisten Geschäften ausgeschlossen.
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