Am Donnerstagnachmittag hat eine unbekannte Frau bei der Telefonzentrale des Landeskrankenhauses Mürzzuschlag mitgeteilt, dass sie im Gebäude eine Bombe versteckt habe. 200 Personen, unter ihnen 63 Patienten, mussten daraufhin von der Polizei in Sicherheit gebracht werden. Das Krankenhaus wurde durchsucht. Am Abend konnte Entwarnung gegeben werden: Es wurde kein Sprengstoff gefunden. Die Betroffenen kehrten in das Gebäude zurück.
Der Anruf ging gegen 14.30 Uhr ein. Es soll sich um eine jüngere Frauenstimme gehandelt haben. Die Anruferin habe nur gesagt, dass es eine Bombe im Krankenhaus gebe, nicht aber, wann sie hochgehen solle, hieß es.
Für die Durchsuchung des Krankenhauses wurden unter anderem drei Sprengstoffspürhunde und weitere Polizeikräfte angefordert. Insgesamt waren laut Landespolizeidirektion Steiermark rund 200 Personen (Patienten, Personal, Besucher) von den Maßnahmen betroffen.
„Evakuierung reibungslos verlaufen“
„Die Evakuierung ging innerhalb von etwa einer halben Stunde reibungslos über die Bühne“, sagte Gerhard Gmeinbauer, Bezirksrettungskommandant von Bruck-Mürzzuschlag, nach der Räumung des LKH. 63 Patienten wurden aus dem Spital gebracht. Zwei Überwachungspatienten kamen in die Krankenhäuser nach Bruck und Leoben, die anderen Männer und Frauen ins Landespflegezentrum, das direkt hinter dem LKH angesiedelt ist.
„Es gab zwar gewisse Aufregung, aber die Patienten waren doch entspannt“, beschrieb Gmeinbauer die Situation. Unter den Einsatzkräften sei sowieso keine Hektik aufgekommen - ähnliche Szenarien habe man bereits geübt. Unmittelbar nach der Evakuierung begann die Durchsuchung des Spitals mit den Sprengstoffspürhunden. Das Rote Kreuz war mit rund 50 Kräften und zehn Fahrzeugen im Einsatz.
Alle Patienten in Sicherheit
Ein großer Vorteil bei der Räumung des Spitals ergab sich durch einen unteririschen Verbindungsweg zwischen dem Spital und dem Pflegeheim. Gehbehinderte Patienten wurden mit Rollstühlen auf diesem Weg ins Heim gebracht, alle anderen wurden oberirdisch die wenigen Meter in Sicherheit gebracht. Im Pflegeheim war laut Gmeinbauer genug Platz für die vorübergehende Betreuung der Patienten. Die gesamte Ärzteschaft des Spitals sowie die Pfleger kümmerten sich um deren Gesundheit.
„So eine Situation haben wir noch nie erlebt“, sagt der Ärztliche Direktor des LKH, Erich Schaflinger. Er ist froh, dass es zu keiner Panik gekommen ist.
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