Es wurde in Erinnerung geschwelgt, danach gab es Spritzer und Gelächter - eine Pressekonferenz von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig mit Ex-Bürgermeister Michael Häupl hatte den Charme eines Klassentreffens. Wer nicht anwesend ist, über den wird da bekanntlich gelästert. In dem Fall war das Vizekanzler Heinz-Christian Strache.
Bei der Pressekonferenz am Dienstag ging es um zwei erfolgreiche Wissenschaftlerinnen (siehe Bericht unten), doch das Treffen der Bürgermeister-Generationen wurde schnell politisch.
Häupl: „Herr Strache soll sagen, was er will, es ist mir wurscht“
Ein großes Ärgernis der beiden SPÖ-Politiker: FPÖ-Chef Strache und sein (historisch unglücklich gewählter) Begriff der „Wanderuniversität“ über die von George Soros gegründete CEU, die nach Wien übersiedelt. Ludwig hält die Aussage für „sehr missglückt“, Häupl (heute Präsident des Wissenschaftsfonds) wurde deutlicher: „Ich bin dafür gewesen, dass man dieser Uni intellektuelles Asyl gibt. Der Herr Strache soll sagen, was er will. Es ist mir wurscht.“
Auch sie war nicht da, aber es wurde nur gut über sie gesprochen: die neue SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner. „Das ist eine eloquente Frau und sie wird das sehr gut machen“, so Häupl. Viel Kritik musste Ludwig im September ja für diese Aussage einstecken: „Ich glaube, es ist eine sehr starke persönliche Belastung, den Parteivorsitz und den Klubvorsitz zu machen.“
Häupl macht sich diese Sorgen nicht: „Keine Spur davon. Wenn man 24 Jahre Landesparteivorsitzender und Bürgermeister war, weiß man das. Und das weiß auch Michael Ludwig. Das war eine überbewertete Geschichte.“
Häupl und Ludwig „sympathisch, telegen und kompetent“
Ludwig am Dienstag: „Ich habe darauf hingewiesen, dass es immer schon so war, dass es einen geschäftsführenden Klubvorsitzenden im Parlament gegeben hat. Und zum anderen Sager, wenn ein Mann sympathisch, telegen und kompetent wäre, würde ich das auch über einen Mann sagen“. Welcher Mann bei der SPÖ denn infrage käme, wurde er gefragt. Häupl zu Ludwig: „Na wir zwei zum Beispiel.“
Michael Pommer, Kronen Zeitung
Wien holt sich die größten Talente der Welt
Selbst wer nichts mit Wissenschaft anfangen kann, hört gebannt zu, wenn Jillian Petersen (geboren in Australien) und Filipa Sousa (aus Portugal) über ihren Job zu reden beginnen. Der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds hat mehrere Forscher für unsere Universitäten gewonnen, die wiederum über ihre Projekte Förderungen der EU einholen.
Zwei dieser Forscherinnen sind Petersen und Sousa. Sie haben sich für Wien entschieden und bereuen diese Überlegung keine Sekunde. Beide loben die Stadt über den grünen Klee und sind gerade von der Lebensqualität begeistert. Dem Fonds steht übrigens ein Jahresbudget in der Höhe von zwölf Millionen Euro zur Verfügung.
Kronen Zeitung
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