Das hätte peinlich werden können: Das Verkehrsministerium hat im Jahr 2015, damals von Alois Stöger (SPÖ) geführt, das Gemälde „Versunkene Pracht“ von Hugo Darnaut, das es sich von der Österreichischen Galerie Belvedere geliehen hatte, zur Versteigerung ins Dorotheum gebracht. Das Auktionshaus machte das Museum daraufhin aufmerksam und gab das Bild zurück.
Der Fauxpas kam jetzt dank einer aktuellen parlamentarischen Anfragebeantwortung ans Tageslicht und wurde vom Belvedere gegenüber der APA bestätigt.
Demnach wollte das Verkehrsministerium unter Minister Stöger das aus dem Belvedere geliehene Gemälde 2015 versteigern lassen. Das Bild von Hugo Darnaut war laut einem ORF-Bericht ursprünglich 1982 dem Bundeskanzleramt als Leihgabe überlassen worden. Die Spur von „Versunkene Pracht“ verlor sich dann 1991 - wie es letztlich im Verkehrsministerium landete, kann derzeit ebenso niemand beantworten, wie auch die Frage nach dem Wert des Gemäldes.
Im Zuge der Beantwortung veröffentlichte Kulturminister Gernot Blümel (ÖVP) darüber hinaus jetzt eine 192 Seiten lange Liste von Kunstwerken, die aktuell von den Bundesmuseen verliehen sind. Darauf befinden sich über 4200 Werke, ein Großteil (rund 3.500) wurde vom KHM-Museumsverband verliehen.
„Causa Kocherscheidt“
Anlass für die parlamentarische Anfrage durch Wolfgang Zinggl (Liste Jetzt) war die „Causa Kocherscheidt“, im Zuge derer bekannt geworden war, dass der ehemalige Kulturminister und nunmehrige SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda das Werk „Im Raum drinnen II“ von Kurt Kocherscheidt vom Bundeskanzleramt in die SPÖ-Parteizentrale in der Löwelstraße übersiedelt hatte.
Dies war aber mit dem Museum nicht abgestimmt gewesen. Lediglich der Wechsel vom Bundeskanzleramt in die SPÖ-Klubräumlichkeiten sei vorab abgesprochen worden, wie es damals hieß. Das Kunstwerk wurde daraufhin dem Belvedere zurückgegeben.
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