Vogelzählung

Steiermark: Vielen Amseln schlug die letzte Stunde

Steiermark
08.01.2019 16:56

Die „Stunde der Wintervögel“ schlug Anfang des Monats, als BirdLife auch die Steirer bat, die gefiederten Gesellen in den Gärten zu zählen. Fazit: Bei uns werden Futterstellen sogar häufiger besucht als in anderen Bundesländern, am öftesten sieht man den frechen Spatz - aber die Amselpopulation geht drastisch zurück.

Auch die Steirer sind dem Aufruf von BirdLife, an der Zählung teilzunehmen, gefolgt, und die erste Hochrechnung ist schon da. Im Schnitt wurden 40 Piepmätze pro Garten gesichtet - im Österreich-Vergleich sind es mit 36 doch um einiges weniger. Weiters: Erlenzeisige zeigen sich häufig wie nie an den Futterhäuschen, „aktuell sind größere Schwärme zu beobachten, die sich in unseren Lagen aufhalten“, erzählt Gabor Wichmann, der Geschäftsführer von BirdLife. „Das liegt an der überaus starken Schneelage in den Bergen, welche “die Vögel in tiefere Lagen ausweichen lässt".

Das sieht auch die Grazer Expertin Monika Großmann vom Verein Kleine Wildtiere in großer Not so: „Man bemerkt es auch an den Bergfinken, die man sonst wirklich nur in höheren Gefilden antrifft. Derzeit sind sie nämlich auch in Tallagen auf Futtersuche.“

Derzeit drängen die Schneemassen viele Vögel in die Täler, wo die gefiederten Sympathieträger auf Futter hoffen. (Bild: Hannah Assil)
Derzeit drängen die Schneemassen viele Vögel in die Täler, wo die gefiederten Sympathieträger auf Futter hoffen.

„Unmöglich, Futter zu finden“
Unterstützung ist wirklich bitter nötig, betont die Expertin. „Bei so viel Schnee, wie er jetzt in Teilen der Steiermark liegt, ist es den Vögeln unmöglich, Futter zu finden. Bitte helfen Sie und bestücken Sie mit artgerechtem Futter konstant die sauberen Häuschen.“

Gefährlicher Virus
In der Steiermark ist der am häufigsten gesehene Piepmatz der Feldsperling. In unserem Bundesland ist aber auch der Rückgang der Amsel am dramatischsten! Das liegt am Usutu-Virus, bestätigt Großmann die Vermutung von BirdLife: „Dieser Virus hat im Vorjahr bei uns extrem gewütet, viele vor allem ältere, junge oder geschwächte Amseln, aber auch Drosseln dahingerafft. Übertragen wird die Krankheit durch eine eingeschleppte Stechmücke, die klimabedingt häufiger vorgekommen ist.“

Die endgültige Zählungsergebnisse von BirdLife werden per 21. Jänner vorliegen.

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