Neue Details aus der Anklage wegen Beitragstäterschaft zu schwerem Betrug gegen Christian Meidlinger, den „Younion“-Gewerkschafts-Boss und Stellvertreter von Wiens SPÖ-Chef Michael Ludwig: Er soll der Vorlage einer 36.000-€-Scheinrechnung des Schwimmverbandes bei der Bundessportorganisation zugestimmt zu haben.
Während die Parteispitze der SPÖ Wien die Anklage der Staatsanwaltschaft für eine „Verleumdungsaktion“ gegen Christian Meidlinger hält (wir berichteten), hat die „Krone“ nun noch mehr Informationen über die Vorwürfe gegen den SPÖ-Gewerkschafter und weitere sechs Angeklagte in diesem Polit-Krimi: So soll Meidlinger - für den die Unschuldsvermutung gilt - im Dezember 2012 in seiner Eigenschaft als Präsident des Schwimmverbandes (OSV) sein Einverständnis gegeben haben, dass eine Scheinrechnung des OSV in der Höhe von 36.000 € bei der Bundessportorganisiation zur Abrechnung eingereicht worden ist.
Offenbar fiktiver Aufwand vorgetäuscht
Laut Justizkreisen sei das vermutlich kein Einzelfall beim OSV gewesen: Um nicht aufgebrauchte Fördermittel, also Steuergeld, nicht zurückzahlen zu müssen, soll mit fingierten Rechnungen ein fiktiver Aufwand vorgetäuscht worden sein.
Meidlinger will trotzdem in der Politik bleiben
Meidlinger will trotz aller Rücktrittforderungen von ÖVP und FPÖ in der Politik bleiben: „Ich war dort der Feind, ich wollte aufräumen.“ Dass dies beim OSV bis 2013 durchaus nötig war, zeigen auch weitere Details aus dem Umgang mit öffentlichen Geldern: So hatte der OSV-Generalsekretär damals ein 90.000-€-Gehalt, einen Audi A6 als Dienstwagen, der Sportkoordinator fuhr einen Audi A3 - und die Verwaltungskosten summierten sich bereits im Jahr 2011 auf 400.000 €.
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