Unfassbare Wassermenge
Dauerregen: Australien droht Jahrhundertflut
Im Nordosten Australiens droht eine Jahrhundertflut: Heftiger Dauerregen verwandelte in Teilen des Bundesstaats Queensland Straßen in Sturzbäche, Tausende Menschen mussten am Sonntag ihre überfluteten Häuser verlassen - und es war kein Ende in Sicht. Der sintflutartige Regen könnte noch mehrere Tage weitergehen.
In einigen Regionen fiel binnen weniger Tage zwei Meter Regen - normalerweise ist dies die Regenmenge eines ganzen Jahres. Queenslands Ministerpräsidentin Annastacia Palaszczuk sprach von einem „Ereignis, wie es nur alle hundert Jahre vorkommt“.
Allein in der Stadt Townsville waren 20.000 Häuser von Überflutung bedroht, Tausende waren ohne Strom.
„Unser Untergeschoß ist weg“
„Die Wassermengen sind einfach unfassbar“, sagte Einwohner Chris Brookehouse dem Sender ABC. „Unser Untergeschoß ist weg, der Kühlschrank und die Gefriertruhe treiben im Wasser.“ Sollte das Wasser noch fünf bis sechs Treppenstufen steigen, sei auch das Obergeschoß überflutet.
Nach Dürre kommt der Regen
Nach einer ausgeprägten Dürre im vergangenen Jahr hat es in weiten Teilen Queenslands in der vergangenen Woche heftig geregnet. Nach Angaben der Meteorologen schüttete es im Norden Queensland in nur acht Tagen mehr als sonst im ganzen Jahr. Schwere Schäden wurden aus der Küstenstadt Townsville vis-a-vis des Great-Barrier-Riffs gemeldet, wo der Regen Sturzfluten und Erdrutsche auslöste.
Touristen von Flut überrascht
Zwei deutsche und zwei Schweizer Touristen wurden per Hubschrauber gerettet, nachdem sie in ihrem Autos von Hochwasser überrascht worden waren. Sie saßen in den Wasermassen des über die Ufer getretenen Diamantina-Flusses fest, ein Farmer kam ihnen mit seinem privaten Helikopter zu Hilfe.
Der tropische Nordosten Australiens ist zu dieser Jahreszeit immer sehr regnerisch. In diesem Jahr sind die Regenmassen aber besonders groß: Grund ist ein Monsun-Tiefdruckgebiet, dass sich nur sehr langsam von der Stelle bewegt und große Mengen Niederschlag freigibt.
Die australische Wetterbehörde ging am Sonntag davon aus, dass die Regenfälle noch drei Tage anhalten könnten. Zahlreiche Einsatzkräfte sorgen dafür, dass Anwohner in gefährdeten Gebieten in Sicherheit gebracht werden.
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