Im Kaiser-Franz-Josef-Spital in Wien schließt heuer die Geriatrieabteilung. 100 betagte Pflegefälle müssen umsiedeln, 120 Mitarbeiter stehen vor einer ungewissen Zukunft. „Eine Bankrotterklärung für Wien“, übt FPÖ-Klubchef Johann Gudenus heftige Kritik. Stadtrat Peter Hacker (SPÖ) versucht zu beruhigen. Ein eigens einberufener Lokalaugenschein samt Hintergrundgespräch am Donnerstag soll nun aufklären.
Was Gudenus ebenfalls empört, ist, dass die Bewohner und Mitarbeiter erst kurzfristig im Zuge einer eilig einberufenen Sitzung von der Schließung erfahren haben. Rund 100 teils hochbetagte, chronisch kranke Menschen müssen sich neue Pflegeplätze suchen, genauso wie die 16 Wachkomapatienten. Als Ursache ortet der FPÖ-Klubchef ein „Loch im Wiener Sozialbudget“ durch die Milliardenpleite beim Krankenhaus Nord.
Im KFJ-Spital hätten deshalb weder der Bau des dringend benötigten Bettenhauses noch die Sanierung des 130 Jahre alten Baus in Angriff genommen werden können. „Bei der Gesundheit der Wiener darf nicht gespart werden“, fordert Gudenus und kündigt dazu eine Anfrage an.
Hacker weist die Kritik zurück
Gesundheitsstadtrat Hacker weist die Kritik zurück: „Wir haben die Angehörigen informiert, dass wir in den nächsten Wochen Einzelgespräche führen.“ Es sei genügend Zeit da, um sich gemeinsam mit den Betroffenen überlegen zu können, in welche Einrichtung man wechseln wolle. Für die Mitarbeiter des Geriatriezentrums gebe es eine Arbeitsplatzgarantie.
Ursache für die Schließung ist laut KAV das Wiener Spitalskonzept. Auf dem Gelände des Kaiser-Franz-Josef-Spitals sei ein neues Zentrum zur Behandlung von Krebserkrankungen geplant.
Kronen Zeitung und krone.at
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