Es findet sich in Schokolade, Margarine, Cremes, Fertiggebäck, Pizza und Waschmittel: Die Rede ist vom schier allgegenwärtigen Palmöl, das in den vergangenen Jahren verstärkt in die internationale Kritik geraten ist. Die Konsequenzen der Palmölproduktion sind verheerend. In Indonesien werden dafür Tausende Hektar Regenwälder zerstört - und Tiere wie Orang-Utans gefährdet. Darauf macht Greenpeace jetzt gemeinsam mit dem Tiergarten Schönbrunn in einer neuen Palmöl-Ausstellung aufmerksam.
Wie sieht eine Palmölplantage aus? Wo ist Palmöl enthalten? Was kann ich selbst tun? Diese und viele weitere spannende Fragen werden in der Ausstellung geklärt. „Der Tiergarten Schönbrunn hat als Artenschutzzentrum die Aufgabe, Bewusstsein für den Schutz dieser bedrohten Menschenaffen zu wecken. Unsere drei Tiere ,Sol‘, ,Mota‘ und ,Vladimir‘ sind Botschafter für ihre bedrohten Artgenossen im Freiland“, so Direktorin Dagmar Schratter.
Infotafeln, interaktive Installationen und ein eindrucksvoller Kurzfilm zeigen bei der Ausstellung die gravierenden Folgen der Palmölproduktion. Mit dem Projekt rufen der Tiergarten und Greenpeace gemeinsam zum Schutz der bedrohten Menschenaffen auf.
„Schon jetzt verlieren wir jeden Tag rund 25 Orang-Utans“
Seit 1990 hat Indonesien ein Viertel seiner Wälder verloren - das sind 31 Millionen Hektar, was fast viermal der Fläche Österreichs entspricht. „Die Umweltzerstörung in den Wäldern Indonesiens muss sofort ein Ende haben. Die Palmölproduktion darf nicht auf Kosten der Orang-Utans weitergeführt werden. Schon jetzt verlieren wir jeden Tag rund 25 Orang-Utans“, erklärt Susanne Winter, stellvertretende Geschäftsführerin von Greenpeace in Österreich.
Indonesien verfügt nach dem Amazonas in Brasilien und dem Kongobecken in Afrika über die weltweit größten Regenwälder. Hier leben zwölf Prozent aller bekannten Säugetierarten, wie etwa die Orang-Utans. Doch alle drei Orang-Utan-Arten sind mittlerweile vom Aussterben bedroht. Gleichzeitig steigt der weltweite Palmölkonsum rasant an: Jedes zweite Produkt, das wir in unseren Supermarktregalen finden, enthält Palmöl.
Weil Palmöl in den besonders artenreichen Tropen angebaut wird, könnte das katastrophale Folgen für die weltweite Artenvielfalt haben, warnte im Vorjahr auch die Weltnaturschutzunion. So seien zwar derzeit vor allem Indonesien und Malaysia in Südostasien betroffen, aber weil die Nachfrage steigt, könnten solche Probleme bald auch in tropischen Regionen Afrikas und Südamerikas größer werden. Die Regionen, die dort für den Anbau infrage kämen, seien Heimat von 54 Prozent der weltweit bedrohten Säugetiere und fast zwei Dritteln der bedrohten Vogelarten.
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