Studie der Caritas

Die Solidarität in der Steiermark geht zurück

Steiermark
06.03.2019 17:46

Ein Gefühl, das viele Steirer beschleicht, wird jetzt durch konkrete Zahlen untermauert: Die Solidarität in unserem Bundesland sinkt - wenn auch nur leicht. Das ist eine Kernbotschaft einer großen Umfrage der Caritas, deren jährliche Haussammlung derzeit läuft: Etwa 4000 Menschen gehen dafür wieder von Tür zu Tür.

Vor einem Jahr veröffentlichte die Caritas ihr erstes „Solidaritätsbarometer“, nun wurden wieder mehr als 1000 Steirerinnen und Steirer befragt - nicht zum letzten Mal: Fünf Jahre lang soll so die soziale Stimmung im Land vermessen werden, erklärt Caritas-Direktor Herbert Beiglböck.

Laut Studienautor Florian Brugger von der Uni Graz ist die Solidarität in der Steiermark leicht rückläufig. So gaben zwar noch immer 86 Prozent der Befragen an, zu spenden - es sind aber um sieben Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Gerade für die Caritas und die Flüchtlingshilfe wird weniger gespendet. Leicht rückläufig ist auch das ehrenamtliche Engagement.

Georg Eichberger (Projektleiter der Caritas.Haussammlung), Kuratoriumsvorsitzende Kristina Edlinger-Ploder und Caritas-Direktor Herbert Beiglböck. (Bild: Caritas)
Georg Eichberger (Projektleiter der Caritas.Haussammlung), Kuratoriumsvorsitzende Kristina Edlinger-Ploder und Caritas-Direktor Herbert Beiglböck.

Sozialstaat bekommt gute Noten
Laut Brugger schätzen die Menschen in der Steiermark den Sozialstaat und sind offen gegenüber Fremden, sofern diese bereit sich, sich an unser Wertesystem zu halten. Die Steirer sind zudem mehrheitlich der Meinung, nur Staatsbürger und „gut Integrierte“ sollen Anspruch auf Sozialleistungen haben.

800.000 Euro für Steirer in Not
„Der Grundwasserspiegel der Nächstenliebe ist weiterhin hoch“, hält Beiglböck trotz allem fest. Auch werde die Arbeit der Caritas mehrheitlich geschätzt. Das kann auch die noch bis Mitte April laufende Haussammlung belegen. Im Vorjahr wurden dabei knapp 800.000 Euro für Menschen in Not in der Steiermark gesammelt, unterstützt werden Einrichtungen wie Notschlafstellen, Obdachlosenheime und Beratungszentren.

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