Mit seinem via „Krone“ geäußerten Vorstoß, pflegende Angehörige im Burgenland künftig anstellen zu wollen, hat Hans Peter Doskozil (SPÖ) für Aufsehen gesorgt: Während die Bundesregierung säuerlich auf seinen Alleingang reagiert, loben andere Bundesländer den Vorstoß. Der Kanzler erklärte 2019 jüngst zum „Jahr der Pflege“, bis Jahresende soll die tickende Zeitbombe via Reform der Finanzierung und einer Attraktivierung des Pflegeberufes entschärft werden.
Burgenlands roter Landeshauptmann Hans Peter Doskozil - die „Krone“ berichtete - will auf diese Lösung allerdings nicht warten und preschte mit einer eigenen Reform vor. Unter anderem sollen pflegende Angehörige angestellt werden.
Bei vielen seiner Länder-Kollegen kommt der Vorschlag gut an: Kärntens rote Soziallandesrätin Beate Prettner etwa beschaffte sich Doskozils Konzept, um die Anstellung pflegender Angehöriger einmal mehr zu prüfen. Das taten die Kärntner bereits, stießen aber auf finanzielle und rechtliche Hürden.
Bundesregierung reagiert verschnupft
Selbst in den ÖVP-regierten Bundesländern Steiermark und Oberösterreich heißt es auf Anfrage, dass man es gutheiße, pflegende Angehörige zu stärken. Allerdings will man erst das türkis-blaue Konzept abwarten, bevor Reformschritte erwägt werden. Die Wiener nennen Doskozils Idee „einen guten Gedanken für das Burgenland“.
Und die Bundesregierung? Die reagiert verschnupft auf Doskozils Kritik, dass ihm die Ausarbeitung der türkis-blauen Pflegereform zu langsam voranschreite: „Ich habe immer betont, dass es einen breiten Diskussionsprozess benötigt.“
Kronen Zeitung
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