Moschee in Liesing?

Gerüchte um Pläne von islamischem Kulturzentrum

Wien
24.03.2019 18:29

Wien-Liesing: Ein leer stehendes Gebäude in der Levasseurgasse in Atzgersdorf sorgt seit einigen Wochen für Unruhe in Teilen der Liesinger Bevölkerung. Gerüchten zufolge könnte dort bald ein islamisches Kulturzentrum entstehen. Laut Bezirkschef Gerald Bischof (SPÖ) gibt es noch keine genauen Informationen über die neuen Besitzer der Immobilie, da der Eintrag im Grundbuch noch ausständig ist. Die Realisierung einer solchen Einrichtung will er jedoch nicht ausschließen. Unmut kommt vonseiten der FPÖ, diese fordert rasche Aufklärung.

Bis vor drei Jahren befanden sich in der Immobilie in der Levasseurgasse noch eine Bankfiliale und bis zum Ende des Jahres 2018 ein Kaffeehaus. Seit Anfang 2019 steht das Gebäude leer und wurde vor einigen Wochen an einen neuen, noch unbekannten Besitzer verkauft. Was danach damit geschieht, ist noch unklar. Laut Gerüchten und einem Bericht der Bezirkszeitung wurde das Haus an eine „islamische Firma“ verkauft, die dort nun „eine Islam-Schule, ein Kulturzentrum oder gar eine Moschee errichten“ wolle.

In diesem Haus könnte das Glaubenszentrum entstehen (Bild: krone.at)
In diesem Haus könnte das Glaubenszentrum entstehen

Für Bezirkschef Bischof kommen mehrere Möglichkeiten infrage, die Entstehung eines islamischen Veranstaltungszentrums schließt er nicht aus: „Es gibt unterschiedliche Gerüchte von einem muslimischen Veranstaltungssaal bis hin zu neuen Wohnungen oder neuer Gastronomie.“ Da es sich hier um einen Privatgrund handle, sei die Bezirksvertretung nicht von einem Verkauf informiert worden. Auch im Grundbuch stehe bis jetzt nichts. Fest stehe jedenfalls, dass ein Neubau „nur im Rahmen der Gesetze“ kommen könne, so Bischof. Sobald nähere Informationen dazu bekannt werden, will er die Öffentlichkeit so schnell wie möglich informieren.

Bezirkschef Gerald Bischof (SPÖ) (Bild: krone.at)
Bezirkschef Gerald Bischof (SPÖ)

Der freiheitliche Bezirksobmann Roman Schmid fordert rasche Aufklärung in dieser Angelegenheit. Er kritisiert das Vorgehen der Bezirksvorstehung und befürchtet, dass die Bevölkerung in Liesing „wie immer zu spät“ über die Pläne im Bezirk erfahren werden würde. Schon im Jahr 2016 beim (mittlerweile abgerissenen) Flüchtlingsquartier in der Ziedlergasse habe man die Anrainer zu lange im Dunklen tappen lassen. 

Bezirksobmann Roman Schmid (FPÖ) (Bild: krone.at)
Bezirksobmann Roman Schmid (FPÖ)

Eine diesbezügliche Anfrage Schmids im Wiener Gemeinderat im Februar dieses Jahres wurde nicht zugelassen. Seiner Meinung nach hätte die Realisierung eines solchen Glaubenszentrums negative Auswirkungen auf den Bezirk: „Der entsprechende Standort, an dem dieses Zentrum entstehen könnte, liegt direkt im Ortskern von Atzgersdorf. Es gibt dort keine Parkplätze, die Verbauung ist relativ dicht, was zur Folge hat, dass Anrainer durch eine zunehmende Verkehrsbelastung und auch durch Lärmeinwirkungen in ihrer Lebensqualität eingeschränkt werden würden.“

Porträt von Markus Steurer
Markus Steurer
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