OGM-Umfrage zeigt:

Nur noch rote und grüne Wähler für ORF-Gebühr

Österreich
24.03.2019 09:02

Die Mehrheit der Österreicher ist mit der politischen Berichterstattung des ORF zufrieden, trotzdem will aber eine fast genauso große Mehrheit eine Abschaffung der ORF-Gebühren. Bemerkenswert ist, dass die SPÖ-Wähler zu einem sehr großen Teil mit der politischen Berichterstattung zufrieden sind, die FPÖ-Wähler zu einem ebenso großen Teil hingegen nicht - und dass vor allem die Wähler von SPÖ und Grünen sich für die Beibehaltung der GIS aussprechen.

Laut einer OGM-Umfrage (es wurden 822 Personen befragt) für den „Kurier“ halten 55 Prozent die politische Berichterstattung im ORF für zufriedenstellend und objektiv (20 Prozent sehr, 35 Prozent eher). Nach Parteipräferenzen ergibt sich hier aber ein sehr unterschiedliches Bild. So sind 87 Prozent der FPÖ-Wähler unzufrieden (57 Prozent wenig, 30 Prozent nicht zufrieden).

Die Entscheidung zur künftigen Finanzierung des ORF steht bevor. Mehrheit der Österreicher will keine Zwangsabgabe. (Bild: stock.adobe.com, krone.at-Grafik)
Die Entscheidung zur künftigen Finanzierung des ORF steht bevor. Mehrheit der Österreicher will keine Zwangsabgabe.

Wähler von SPÖ und Grünen mit ORF zufrieden
Auf der anderen Seite sind 86 Prozent der SPÖ-Wähler zufrieden (55 Prozent sehr, 31 Prozent eher). Noch deutlicher fällt die Zufriedenheit bei den Grün-Wählern mit insgesamt 92 Prozent aus. Auch die Wähler der ÖVP (insgesamt 66 Prozent) und der NEOS (65 Prozent) sind mehrheitlich zufrieden.

FPÖ-Sympathisanten gegen GIS-Gebühr
Die FPÖ-Forderung nach einer Abschaffung der ORF-Gebühren unterstützen insgesamt 52 Prozent der Befragten. Auch hier sticht die Diskrepanz zwischen FPÖ- und SPÖ-Wählern ins Auge. Unter den blauen Sympathisanten sind 70 Prozent für eine Abschaffung, unter den roten hingegen nur 32 Prozent. Noch größer ist die Ablehnung auch hier unter den Grünen mit nur 22 Prozent Zustimmung. Von den ÖVP-Wählern sind 54 Prozent für eine Abschaffung, von den NEOS-Wählern 53 Prozent.

(Bild: stock.adobe.com, krone.at-Grafik)

Freiheitliche wollen ORF aus Budget finanzieren
Im türkis-blauen Tauziehen um eine Abschaffung der GIS-Gebühren war die FPÖ zuletzt wieder spürbar in die Offensive gegangen. Statt der Gebühr solle der ORF laut den Freiheitlichen künftig aus dem allgemeinen Budget des Bundes finanziert werden. Jüngste Marktforschungszahlen zeigen, dass der ORF in den vergangenen 20 Jahren rund die Hälfte seiner Reichweite verloren (siehe Grafik oben) hat.

Staatsrundfunk vor einer Totalreform?
 Ein bisher vertraulicher Gesetzesentwurf von Türkis-Blau sieht eine Totalreform des ORF vor: Verringerung der ORF-Ausgaben, die Idee zur Umwandlung des ORF in eine Aktiengesellschaft, neue Chefs sowie bessere Transparenzregeln. Die viel diskutierte Abschaffung der GIS-Gebühr soll aber getrennt von der Reform erst im Jahr 2022 stattfinden.

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