Nach Neuseeland-Terror

Facebook will schärfere Regeln für Live-Videos

Ausland
30.03.2019 08:56

Facebook hat nach dem tödlichen Anschlag in Christchurch angekündigt, seine Regeln für Live-Videos zu verschärfen. Viel Menschen hätten „zu Recht hinterfragt, wie Online-Plattformen wie Facebook benutzt wurden, um schreckliche Videos der Angriffs zu verbreiten“, erklärte Facebook-Managerin Sheryl Sandberg am Freitag.

So sollen künftig Nutzer von Facebook Live ausgeschlossen werden, die in der Vergangenheit gegen die Gemeinschaftsstandards des Netzwerkes verstoßen haben. Zudem investiert Facebook in Software, um schnell bearbeitete Versionen von Gewaltvideos oder -bildern zu erkennen.

Nach dem erschreckenden Angriff läuft der Mann aus der Moschee, zielt draußen erneut mit seiner Waffe. Dann bricht das Video ab. (Bild: Screenshot twitter.com)
Nach dem erschreckenden Angriff läuft der Mann aus der Moschee, zielt draußen erneut mit seiner Waffe. Dann bricht das Video ab.
Mit automatischen Gewehren ging der Schütze von Christchurch in eine Moschee und schoss auf alle Menschen, die er sah. (Bild: Screenshot twitter.com)
Mit automatischen Gewehren ging der Schütze von Christchurch in eine Moschee und schoss auf alle Menschen, die er sah.

Der mutmaßliche Attentäter im neuseeländischen Christchurch hatte seinen Anschlag auf zwei Moscheen live bei Facebook übertragen, zahlreiche Nutzer hatten das Video anschließend geteilt. Der australische Rechtsextremist Bretton Tarrant hatte bei seinen Attacken am 15. März 50 Menschen erschossen.

Brenton Tarrant während seiner Wahnsinnstat (Bild: AP)
Brenton Tarrant während seiner Wahnsinnstat
Auf Tarrants Rucksack prangt das Nazi-Symbol „Schwarze Sonne“ - drei Hakenkreuze übereinander. (Bild: twitter.com)
Auf Tarrants Rucksack prangt das Nazi-Symbol „Schwarze Sonne“ - drei Hakenkreuze übereinander.

„Kampf gegen Hass verschärfen“
„Als Folge des terroristischen Anschlags ergreifen wir drei Maßnahmen: die Regeln für Facebook Live verschärfen, den Kampf gegen Hass auf seinen Plattformen verstärken und Neuseeland unterstützen“, erklärte Sandberg, Nummer zwei im Facebook-Konzern.

Sheryl Sandberg (Bild: APA/AFP/JIM WATSON)
Sheryl Sandberg

Australien will soziale Netzwerke zur Rechenschaft ziehen
Australien hat unterdessen angekündigt, soziale Medien künftig zur Rechenschaft zu ziehen, wenn diese Terror-Aufnahmen nicht von ihren Plattformen entfernen. Die neuen Gesetze sollen bereits kommende Woche ins Parlament eingebracht werden. Manager solcher Unternehmen müssten dann unter Umständen mit Gefängnisstrafen rechnen, den Unternehmen drohen Milliardenstrafen.

Die großen sozialen Netzwerke hätten „eine Verantwortung, jede mögliche Maßnahme zu ergreifen, um sicherzugehen, dass ihre Technologie nicht durch mörderische Terroristen ausgenutzt wird“, erklärte Australiens Regierungschef Scott Morrison am Samstag. Er werde andere G20-Staaten dazu ermuntern, die Unternehmen ebenfalls in die Verantwortung zu nehmen.

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