„Meiner Meinung nach spielen Beziehungen (’Vitamin B’) bei der Bewerbung speziell für höhere Posten eine große Rolle“, heißt es etwa auf Seite 45 des Berichts. Mit Befragungen von so genannten Fokusgruppen erhoben die Forscher, wie es um die Transparenz und Objektivität bei der Besetzung von städtischen Posten bestellt ist.
Das Ergebnis ist für Politik und Verwaltung wenig schmeichelnd, spiegelt aber für Magistrats-Insider die gelebte Praxis wieder. So schildert ein Befragter: „Aus meiner Erfahrung sind die Stellen intern schon lange entschieden.“ Im Klartext: Ausschreibungen und Hearings werden nur zum Schein durchgeführt.
Die derzeit noch zuständige Personalchefin der Stadt, Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer (SPÖ), sieht das naturgemäß etwas anders und verweist auf die Objektivierungs-Richtlinien, die im Magistrat offiziell gelten.
Die ÖVP will der SPÖ Personalamt abnehmen
Seit 1945 war das Personalressort im Magistrat immer in den Händen der SPÖ. Es galt und gilt als politische Spielwiese, auf der erstaunliche Karrieren möglich sind. Nach ihrem Wahlsieg will die ÖVP nun bei den Parteienverhandlungen, die kommende Woche starten, der SPÖ das Amt abnehmen. Hagenauer meint dazu: „Wir gehen offen in die Verhandlungen. Ich möchte meine Ressorts aber weiterführen.“
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