Italien feierte die Wiederauferstehung der "Roten Göttin", nachdem Ferrari im Vorjahr nur einen einzigen Sieg eingefahren hatte. Neuzugang Alonso wurde als Retter gefeiert, Rückkehrer Felipe Massa als sentimentaler Held. "Das war der Start in eine neue Ferrari-Ära", prophezeite die "Gazzetta dello Sport" am Montag. "Alonso und Massa, es ist zum verrückt werden."
Italien feiert Alonso
Rekordchampion Michael Schumacher weint in Italien plötzlich niemand mehr eine Träne nach. Der 41-jährige Deutsche, der 2006 bei Ferrari zurückgetreten war, erntete für sein Comeback im Mercedes mit Platz sechs nur wenig Anerkennung, Alonso ist der neue Star. Wie schon Kimi Räikkönen 2007 in Australien gewann auch der Spanier bereits seinen ersten Ferrari-Grand-Prix. Der Finne wurde noch im selben Jahr Weltmeister. "Es war der perfekte Start, aber die Saison ist noch lange", warnte Alonso. Er werde niemanden abschreiben. "Aber wir sind in einer sehr guten Position für die nächsten Rennen."
Den Doppelsieg hatte Ferrari allerdings ausschließlich Vettels technischem Gebrechen - anfangs war noch von einem Auspuffproblem die Rede gewesen - zu verdanken. Bis 20 Runden vor Schluss hatte der Pole-Position-Mann das Renngeschehen kontrolliert. "Es war grausam für Sebastian", gestand Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Der Speed stimmte die Bullen aber zuversichtlich, zudem hielt Vettel den Schaden mit Platz vier in Grenzen.
Vettel bleibt für Berger Favorit
"Diese zwölf Punkte könnten noch wichtig sein", weiß Vettel. Gerhard Berger erklärte den 22-jährigen Deutschen gar zum WM-Favoriten. "Für mich hat er das an diesem Wochenende gezeigt", erklärte der Tiroler, der nach längerer Absenz auf Einladung wieder einmal beim F1-Zirkus weilte. Für Berger war bereits nach den Testfahrten abzusehen gewesen: "Red Bull ist von der Performance her extrem stark, hat aber noch ein Standfestigkeitsproblem."
Daran wollen die Bullen in der kurzen Zeit bis zum GP-Doppel in Australien (28. März) und Malaysia (4. April) arbeiten. "Es liegt alles so eng beisammen - das Kräfteverhältnis wird sich von Rennen zu Rennen ändern", meinte Red Bulls Motorsportbeauftrager Helmut Marko. Den vom Renault-Motor bedingten Leistungsnachteil wollte er nicht überbewerten. "Die Mercedes-PS hätten wir natürlich schon lieber, aber wir brauchen sie nicht", sagte Marko.
Tatsächlich waren McLaren und Mercedes nicht ganz so schnell wie der aerodynamisch ausgeklügelte RB6 von Red Bull. Mark Webber kam wegen eines Fahrfehlers im Qualifying sowie eines leichten Problems am Start dennoch nicht über Rang acht hinaus. Die Luft für den Australier könnte dünner werden, sollte er weiterhin langsamer sein als Vettel. "Wir haben letztes Jahr gezeigt, dass wir kämpfen können. Wir werden es wieder tun", versicherte Webber.
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