Die Hauptstadt richtet ihre Kommunikation neu aus, am Mittwoch wurde das Herzstück der Neuaufstellung enthüllt: Wien bekommt ein neues Logo und Schriftbild. Statt unzähliger Designs setzt die Stadt auf einen einheitlichen Auftritt. Ein Jahr lang hat eine Arbeitsgruppe an dem neuen Erscheinungsbild gebastelt. Kostenpunkt der Aktion: 582.000 Euro!
„Das neue Design bietet Wiedererkennbarkeit“, erklärte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Die neue Marke soll besser sichtbar machen, welche Leistungen die Stadt anbietet, und soll dem Logo-Wildwuchs einen Riegel vorschieben.
Im Mittelpunkt stehen das Wappen in Schildform und der Zusatz Stadt Wien. Außerdem gibt es mit der Wiener Melange ab sofort auch eine eigene Schriftart. Von der Umgestaltung ist der gesamte Wirkungsbereich der Stadt betroffen - egal ob Visitenkarten, Fahrzeuge oder T-Shirts der Bademeister.
Neu ist auch, dass die Nummern bei den Magistratsabteilungen durch Funktionsbezeichnungen ersetzt werden. Ab sofort heißt es Stadt Wien Kindergärten und nicht mehr MA 10. Prominente Logos und Bezeichnungen, wie die der MA 48 und Wiener Wohnen, bleiben allerdings bestehen. Kostenpunkt der Aktion: 582.000 Euro.
SPÖ-Kritik an Kosten für neue Logos für Ministerien
Brisant: Im Vorjahr übte die SPÖ noch scharfe Kritik an den Kosten für die Gestaltung der neuen einheitlichen Logos für die Bundesministerien, die die Republik 70.000 Euro kostete.
Am 16. Mai 2018 erklärte Regierungssprecher Peter Launsky-Tieffenthal auf Twitter, das einheitliche Logo sei „mit den hauseigenen Ressourcen des Bundeskanzleramts erarbeitet worden“. Nachdem ein Bericht von „Addendum“ aufzeigte, dass dennoch Kosten anfielen, stellte NEOS-Abgeordneter Nikolaus Scherak eine parlamentarische Anfrage an den Bundesminister für Öffentlichen Dienst und Sport, Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ).
NEOS: „Seid ihr noch bei Sinnen?“
Im Netz stoßen die für das neue Logo angefallenen Kosten so manchem sauer auf. So erklärte etwa die Wiener NEOS-Klubvorsitzende Henrike Brandstötter: „Es ist schon gescheit, hier durchzugreifen und einen einheitlichen Auftritt zu konzipieren. ABER 582.000 EURO?! SEID IHR NOCH BEI SINNEN?“
Ähnlich erstaunt über die Höhe der Kosten zeigten sich weitere User.
Auch im krone.at-Forum sind die für das Logo aufgewendeten Summen ein Thema. So erklärt etwa Leser najanaja: „Wien ist anders - im wahrsten Sinne des Wortes. Der Wahnsinn geht munter weiter - um mein Steuergeld ist eben nix zu teuer!“ „Also ich hätte es um die Hälfte gemacht. Und meins wär schöner“, meint User herbyg. So manche Frage bleibt auch für Nutzer prodeoetpatria unbeantwortet: „Ist bei den Kosten für das Logo auch irgendein ,Schutzzauber‘, dabei, damit niemandem, der unter dem Logo unterwegs ist, etwas passiert?“
Kronen Zeitung/krone.at
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